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Nachwuchskräfte der Bayerischen Staatskanzlei lernt Südtirol kennen

Fünf Tage lang erhielten junge Beamte aus Bayern und Sachsen-Anhalt Einblick in die Südtiroler Verwaltung. Mit dem Landeshauptmann diskutierten sie über Autonomie und grenzüberschreitende Aufgaben.

Mit einem Besuch bei Landeshauptmann Arno Kompatscher ging am heutigen Freitag (29. April) der Aufenthalt einer Gruppe besonders qualifizierter Nachwuchskräfte der Bayerischen Staatsregierung in Südtirol zu Ende. Seit Montag, 25. April, lernen die sechs jungen Beamten aus Bayern die Besonderheiten der Südtiroler Geschichte, Politik und Verwaltung kennen. Aufenthalte im umliegenden Ausland sind Teil des einjährigen "Lehrgangs für Verwaltungsführung" - ein Fortbildungsprogramm, das als Kaderschmiede für angehende Top-Führungskräfte der Bayerischen Staatskanzlei verstanden werden kann.

Im Austausch mit dem Landeshauptmann interessierte sich die Delegation für die Südtirol-Autonomie und die vielen Berührungspunkte zwischen Südtirol und Bayern. Kompatscher hob hervor, wie wichtig ein gut zusammenarbeitendes Netzwerk für die Politik und Verwaltung sei: "Eine nachhaltige Entwicklung in Europa, die Kostenwahrheit im Verkehr über den Brennerkorridor, die Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs sind nur die sichtbarsten Aufgaben der jüngsten und kommenden Jahre in Südtirol, im Alpenraum und in Europa. Im Verbund mit befreundeten Ländern, die ähnliche Ziele verfolgen und demokratische Grundwerte teilen, lassen sich grenzübergreifende Herausforderungen effizienter bewältigen."

Der Austausch auf Verwaltungsebene werde in seiner Bedeutung "oft unterschätzt", unterstrich der Generaldirektor des Landes Südtirol Alexander Steiner, der die Bayerische Delegation gemeinsam mit dem Landesamt für Personalentwicklung betreut hat. Matthias Buchard, Thomas Müller, Bernhard Simon, Anand Schwenk von Heimendahl und Anja Stölzle sind in Bayern als Juristen, Baudirektor, Vermessungsingenieur, Zahnarzt oder Lehrerin in verschiedensten Verwaltungsbereichen tätig. Mit dabei war auch der Jurist Felix Meister aus Sachsen-Anhalt. In Südtirol tauschten sie sich mit Führungskräften aus den Bereichen Gerichtsbarkeit, Landschafts- und Raumentwicklung, Denkmalschutz, Umwelt und Klimaschutz, Gesundheit sowie Lehrlingswesen, Meisterausbildung und Berufspädagogik aus.

Bei einem Treffen mit Landesrat Arnold Schuler im Versuchszentrum Laimburg gewann die Delegation auch Einblick in die Politikbereiche Landwirtschaft und Tourismus sowie in den Bevölkerungsschutz. Besonders interessiert zeigten sich die Delegationsmitglieder am Beitrag des Bevölkerungsschutzes zur Bewältigung der Corona-Krise. Am Beispiel des Versuchszentrums Laimburg zeigte Schuler auf, wie wichtig die praxisnahe Forschung für eine ressourceneffiziente Landwirtschaft ist. 

An den Passer-Terrassen in Meran informierte sich die Delegation am Mittwoch auch über das Naturgefahrenmanagement im Allgemeinen und die Passerzugänge im Besonderen. Begleitet vom Projektanten der Passer-Terrassen Roland Schweitzer und dem Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West in der Agentur für Bevölkerungsschutz Peter Egger besichtigte die Gruppe die dreistufige Terrasse an der Passer. Sie war vor zehn Jahren im Zuge des Interreg IV-Projektes Italien -Österreich "Ortsgerechte Gestaltung - Freiräume am Wasser" als Natur-Naherholungszone errichtet worden und steht durch die Wahl der Bauform und ihre Lage als Symbol für einen neuen Umgang mit Gewässern. 

Die Südtiroler Landesverwaltung pflegt langjährige Kontakte mit der Bayerischen Staatskanzlei, zu der gegenseitige Besuche von Delegationen ebenso gehören, wie die Zusammenarbeit in konkreten Sachbereichen.


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LPA/gst/mac/np