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Zarenbrunn in Meran: Treffen mit Minister Sergey Cheremin
Über die Führung des Gebäudekomplexes Zarenbrunn in Meran haben am Montag LH Kompatscher und LR Bessone mit dem Moskauer Minister Cheremin gesprochen.
Der Gebäudekomplex Zarenbrunn in der Meraner Schafferstraße umfasst die Villa St. Petersburg (bekannt als Villa Borodina), die Villa Katharina und die russisch-orthodoxe Kirche. Mittels einer Vereinbarung, die die Landesregierung bereits vor einigen Monaten auf Vorschlag von Vermögenslandesrat Massimo Bessone genehmigt hat, soll die Führung des Komplexes direkt der Stadt Moskau anvertraut werden. Nach einigen verwaltungstechnischen Schritten ist nun der Weg für die Unterzeichnung frei. Der direkte Vertragspartner des Landes Südtirol muss von der Stadt Moskau noch benannt werden.
Um die weitere Vorgangsweise zu klären, sind Landeshauptmann Arno Kompatscher und Hochbau- und Vermögenslandesrat Bessone am Montagabend (8. November) in Bozen mit einer russischen Delegation unter der Leitung von Minister Sergey Cheremin (Leiter Department für Wirtschafts- und Außenbeziehungen der Stadt Moskau) zusammengetroffen. Im Mittelpunkt stand die mit dem Land Südtirol zu unterzeichnende Vereinbarung zur Führung des Komplexes Zarenbrunn sowie die entsprechenden Details. Der Delegation, die über mehrere Tage verschiedene Termine in Südtirol wahrgenommen hat, gehörten zudem Vizeminister Aleksei Bondaruk (Stellvertretender Leiter Department für Wirtschafts- und Außenbeziehungen der Stadt Moskau), Vladimir Platonov (Präsident der Handels- und Industriekammer von Moskau) und Konstantin Krochin (Mitarbeiter der Handels- und Industriekammer Moskau) an.
Zentrum für kulturellen und wirtschaftlichen Austausch
Die Vereinbarung sieht vor, dass die Führung des Komplexes Zarenbrunn für 30 Jahre an die Stadt Moskau übertragen wird. Diese soll die Kosten von rund 3,5 Millionen Euro für die Restaurierung und Instandhaltung der Gebäude übernehmen. Für die Durchführung dieser Arbeiten benötigt es die schriftliche Genehmigung des Landes Südtirol. Der Gebäudekomplex Zarenbrunn geht auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Damals hatte eine der in Meran wohnhaften russischen Adelsfamilien den Meraner Architekten Tobias Brenner mit dem Bau beauftragt.
"Der Verein Borodina ist ein wichtiger kultureller und historischer Bezugspunkt in Meran und dies nicht nur für die in Südtirol lebenden Russinnen und Russen. Ziel ist es, zur Annäherung der beiden Kulturkreise und der beiden Länder beizutragen", erklärt Landeshauptmann Kompatscher. "Die Landesregierung hat sich dafür ausgesprochen, dass der Gebäudekomplex Zarenbrunn der russischen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt wird", unterstreicht auch Landesrat Bessone. "Dadurch soll der wirtschaftlich-kulturelle Austausch zwischen Südtirol und Moskau gefördert und gleichzeitig die Kunst, Kultur und Geschichte des russischen Volkes lebendig gehalten werden."
Für die russischen Vereine in Südtirol
Der Gebäudekomplex darf ausschließlich von den Vereinen Borodina, Centro Rus‘ und von der orthodoxen Pfarre für Aktivitäten im Bereich Kunst und Kultur, Freizeit und Sport sowie Tourismus und Wirtschaft genutzt werden. Der Direktor des Vereins Borodina wird zum Verwahrer der Immobilie ernannt. Bereits heute ist in der Villa Borodina der gemeinnützige Verein Russisches Zentrum Borodina angesiedelt, der eingerichtet wurde, um die geschichtlichen Bande zwischen Südtirol und Russland in den Bereichen Kultur, Forschung, Tourismus und Wintersport zu fördern. Dem Verein gehören das Land Südtirol, die Handelskammer Bozen, die Gemeinde Meran, die Stadt Moskau, die Vereinigung der Russen im Ausland und der russische Generalkonsul in Mailand an. Präsident des Verwaltungsrats ist Sergey Cheremin, Vizepräsident und zugleich Vertreter des Landes Südtirol ist Theo Dipoli, Direktor Lukas Pichler.
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LPA/sa/mpi