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Pflegeentwicklung unter Einbeziehung von Bezirken und Gemeinden

Das Thema Pflege stand im Mittelpunkt eines Treffens von Landesrätin Deeg mit Vertretern der Bezirksgemeinschaften. "Die Betreuungs- und Pflegelandkarte zeigt künftige Schwerpunkte auf", sagt Deeg.

Im Austausch mit den Vertretern der Bezirksgemeinschaften und der Sozialdienste hat Landesrätin Deeg die anstehenden Herausforderungen im Bereich der Pflege diskutiert. (Foto: LPA)

Bei einem virtuellen Austausch mit Vertretern der Bezirksgemeinschaften und der Sozialdienste hat Soziallandesrätin Waltraud Deeg über die Erstellung der Betreuungs- und Pflegelandkarte informiert. Darin wird der Status Quo und der künftige Pflegebedarf sowie die damit zusammenhängenden Leistungen und Dienste ermittelt. Mitte Mai hatte die Landesrätin auch in der Landesregierung darüber informiert. "Im Bereich der Pflege stehen vielfältige Herausforderungen an: Die Sicherstellung des Fachpersonals, die Absicherung der Finanzierung der Dienste, der Ausbau unterschiedlicher Leistungen und die Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege sind dabei sicherlich zentral. Die Betreuungs- und Pflegelandkarte zeigt auf, welche Schwerpunkte gesetzt werden müssen, um auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige Pflege besonders für die älteren Bürgerinnen und Bürger garantieren zu können", ist Deeg überzeugt.

Begleitetes und betreutes Wohnen: Nachfrage steigt

Brigitte Waldner, Direktorin im Amt für Senioren und Sozialsprengel, informierte einleitend darüber, dass derzeit rund 2,8 Prozent der Gesamtbevölkerung (rund 15.000 Menschen) als pflegebedürftige ältere Menschen gelten. Dieser Prozentsatz werde, vor allem wegen der zunehmenden Alterung der Gesellschaft, ansteigen. Parallel gelte es zu bedenken, dass sich auch die geänderten Familienstrukturen (weniger Kinder, Kinder leben nicht mehr in Elternhausnähe, weniger dichte Familiennetze) auf die Anforderungen im Bereich Pflege auswirken. Man wolle darum, auch aufgrund der verstärken Nachfrage aus den Bezirken und Gemeinden, künftig weiter auf die Bereiche der Tagespflege sowie des betreuten und begleiteten Wohnens setzen, unterstrich auch Landesrätin Deeg. Derzeit gebe es rund 300 Plätze für begleitetes (und zum Teil auch für betreutes) Wohnen, vor allem in den Bezirken Burggrafenamt, Überetsch/Unterland und Vinschgau. Kleiner ist das Angebot derzeit im Pustertal, Wipptal und Eisacktal, auch in Bozen und im Bezirk Salten-Schlern ist das Angebot noch nicht komplett ausreichend. Die Nachfrage nach einem Ausbau sei jedoch generell zunehmend. Viele Gemeinden würden sich nach Befragungen der Senioren vor Ort verstärkt dafür interessieren, führte Amtsdirektorin Waldner aus. Ressortdirektor Luca Critelli zeigte auf, dass der Bedarf an Betten in Seniorenwohnheimen weiter ansteigen werde. So gehe man davon aus, dass im Jahr 2030 zu den bestehenden 4442 Betten rund 13 bis 26 Prozent dazukommen werden. Eine ähnliche Entwicklung wird auch beim nötigen Personal erwartet. Der Bedarf sei dabei von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich: So sei im Burggrafenamt der Bedarf bereits komplett gedeckt, vor allem in den Bezirken Bozen, Pustertal und Eisacktal hingegen sei der Bedarf an neuen Betten in Seniorenwohnheimen höher als das momentane Angebot. In den restlichen Bezirken müsse ebenfalls an einem Bettenausbau gearbeitet werden, wenngleich die für 2030 errechnete Differenz zwischen Angebot und Bedarf geringer ausfalle als in den restlichen Bezirken.  

(Sozial-)Planung und Zusammenarbeit gefragt

Das Land wolle mit mehreren Strategien darauf reagieren. Dabei gehe es unter anderem um eine ausgewogene Entwicklung und attraktive Gestaltung aller Betreuungsformen, um die notwendigen finanziellen, aber auch personellen Ressourcen sicherzustellen. Auch die Sozialplanung und die bezirks- und gemeindeübergreifende Zusammenarbeit seien dabei von Bedeutung. Der Einbezug der Bezirke, aber auch der Gemeinden wurde auch von den Präsidenten der Bezirksgemeinschaften begrüßt. Zudem gelte es weitere Aspekte in die Planung mit aufzunehmen, regten die Gesprächsteilnehmenden an. "Es braucht einen weiteren regen Austausch, um sich gemeinsam den Herausforderungen im Bereich der Pflege zu stellen", unterstrich Soziallandesrätin Deeg abschließend.

LPA/ck

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