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Bilanz der Banken: In der Krise für Liquidität gesorgt

Mehr als 18.000 Ansuchen um Stundungen und über 3000 Anträge um neue Kredite: Zwei Monate nach dem Abkommen Land-Banken liefert ein Report eine erste Zwischenbilanz.

Auf mehr als 4,7 Milliarden Euro beläuft sich das Gesamtvolumen der gestundeten Darlehen. (Foto: Pexels)

Es war als wesentlicher Baustein des Hilfspakets #NeustartSüdtirol gedacht: Das Abkommen des Landes Südtirol mit den Garantiegenossenschaften Garfidi und Confidi sowie allen Banken mit Filialen in Südtirol. Es sollte Unternehmen und Familien mit finanziellen Engpässen zu kurzfristigen und unbürokratisch begünstigten Stundungen sowie neuen Krediten verhelfen. Fast zwei Monate nach den Einvernehmensprotokollen vom 7. und 21. April (LPA hat berichtet) haben die Landesregierung und die drei größten in Südtirol vertretenen Bankinstitute – Raiffeisen Südtirol, Südtiroler Sparkasse und Südtiroler Volksbank – in einer ersten Zwischenbilanz erörtert, ob dieses Ziel auch erreicht wurde.

Über 21.000 Ansuchen um Stundungen und Kredite

Laut dem Report haben allein bei diesen drei Bankinstituten insgesamt über 18.000 Betriebe und Familien um Stundung eines laufenden Kredits angesucht. Und mehr als 3.000 Anträge wurden für die verschiedenen im Abkommen vereinbarten Kreditlinien von den Banken genehmigt. Die Banken haben dabei lediglich weniger als zwei Prozent der Kreditansuchen abgelehnt.

Das Gesamtvolumen jener laufenden Darlehen, für die um Stundung angesucht wurde, beläuft sich auf mehr als 4,7 Milliarden Euro.

Bei den genehmigten Krediten ergibt sich folgendes Bild: 406 Familien haben insgesamt mehr als 3,1 Millionen Euro erhalten, also durchschnittlich rund 7800 Euro. Die Unternehmen haben Kredite um mehr als 157 Millionen Euro erhalten: 2331 Anträge betreffen Kredite unter 35.000 Euro, zu einem Gesamtvolumen von 71.751.489 Euro – das sind durchschnittlich 30.781 Euro pro Kredit. Weitere 289 Unternehmen haben Kredite über 35.000 Euro erhalten, wobei sich das durchschnittliche Volumen auf 297.299 Euro und das Gesamtvolumen auf 85.919.452 Euro beläuft.

LH Kompatscher: "Schnell für Liquidität gesorgt"

Landeshauptmann Arno Kompatscher zieht aufgrund dieser Daten eine positive Bilanz: "Die Daten sprechen eine klare Sprache: Die Südtiroler Unternehmen und Familien haben dieses Angebot stark in Anspruch genommen. Das bedeutet: Wir haben schnell für Liquidität gesorgt." Insofern sei dieses Abkommen eine äußerst wichtige Maßnahme gewesen. "Wir haben unser Ziel erreicht und damit das wirtschaftliche und soziale Gefüge gestützt", sagt der Landeshauptmann im Rückblick.

Banken: Zu Entlastung, Sicherheit und Planbarkeit beigetragen

Auch die Vertreter der lokalen Banken in Südtirol sind überzeugt, damit dem Ziel des Abkommens gerecht geworden zu sein. "Wir haben schnell und unbürokratisch auf die Covid-19-Krise reagiert", teilen sie dem Landeshauptmann mit. In einem Schulterschluss von Land Südtirol und Banken seien die verschiedenen Maßnahmen ergriffen worden. "So haben die Banken dazu beigetragen, dass Familien und Unternehmen kurzfristig die nötige Liquidität zur Verfügung hatten. Diese Maßnahme hat sehr kurzfristig zu einer deutlichen Entlastung der Unternehmen und zu Sicherheit und Planbarkeit beigetragen", heißt es in dem Schreiben. In einem zweiten Schritt haben die Banken neue Liquidität für Familien und Unternehmen mit mehreren Produkten und zu sehr günstigen Konditionen angeboten. Die Nachfrage sei sehr groß. Gleichzeitig sei die Abwicklung aufgrund der zahlreichen Beteiligten (Banken, Garantiegenossenschaften, MCC etc.) mit erheblichem Aufwand verbunden. Insgesamt haben die Banken sehr positive Rückmeldungen auf die rasche Reaktion und Unterstützung der Familien und Unternehmen erhalten.

Die Banken haben Anträge beim Familienpaket in rund drei Arbeitstage bearbeitet, die der Firmenkredite bis zu 35.000 Euro in rund fünf und bei den höheren Firmenkrediten in rund sieben Arbeitstagen.

Anlage: Übersicht der Anträge um Stundungen und Kredite

LPA/gst

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