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Tigermücke: Startschuss für neue Info-Kampagne
"Kein Wasser, keine Mücken! Gemeinsam gegen die Tigermücke" heißt die neue Kampagne der Landesumweltagentur, um die Verbreitung der Tigermücke in der warmen Jahreszeit in Grenzen zu halten.
Die Tigermücke breitet sich in Südtirol mehr und mehr aus. Das zeigen die Untersuchungsergebnisse des Biologischen Labors der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, das die Tigermücke hierzulande seit 2013 beobachtet. Seitdem hat die Verbreitung dieser Stechmücke stark zugenommen. Gab es zunächst nur eine stellenweise Verbreitung, ist das Insekt mittlerweile in den Haupttallagen vom Unterland bis ins Burggrafenamt zum Dauergast geworden. Die mittlere Anzahl an Eiern in den aufgestellten Eiablagefallen hat sich seit 2014 beinahe verzehnfacht.
Vorsorgen und Ausbreitung verhindern
"Um einer Tigermückenplage in der warmen Jahreszeit vorzubeugen, muss schon jetzt im Frühling mit der Vorsorge begonnen werden", unterstreicht Umweltlandesrat Giuliano Vettorato. Auch die Bürger sind aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten und die Vorsorgemaßnahmen unter dem Motto "Kein Wasser. Keine Mücken!" zu befolgen.
"Wir alle, öffentliche Verwaltung und Bürger, sind aufgefordert, vorbeugende Maßnahmen zu setzen", betont Vettorato. Jeder einzelne könne dazu beitragen, in seinem Umfeld kleine Wasseransammlungen im Freien – sei es im Garten, Hof oder auf dem Balkon – zu vermeiden, denn dort lege die Tigermücke ihre Eier ab. Es gelte, Brutstellen zu vermeiden und Untertöpfe, Gießkannen, Vogeltränken usw. regelmäßig zu entleeren.
Entwicklung der Larven unterbinden
Im Mai fällt der Startschuss für die Info-Kampagne der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz. Ziel ist es, gemeinsam mit den Bürgern das Anwachsen der Tigermückenpopulation schon ab dem Frühjahr einzuschränken. Die Tigermücke legt ihre Eier in unmittelbarer Nähe von Wasseransammlungen ab. Nach dem Schlüpfen bewegen sich die Larven ins Wasser, wo sie sich über verschiedene Stadien hinweg zur ausgewachsenen Tigermücke entwickeln. Die sommerlichen Temperaturen in den letzten Wochen bieten ideale Voraussetzungen für die Tigermücke, sofern stehendes Wasser vorhanden ist. Sie hat den Winter in Form kälteresistenter Eier überdauert, und die ersten Larven können sich nun gut entwickeln. Aus einer einzigen Tigermücke, die im Frühjahr ausschlüpft, können im Laufe der Sommermonate Milliarden von Tigermücken entstehen. Daher gilt es, die Entwicklung der Larven zu erwachsenen, stechenden Tigermücken möglichst zu unterbinden. Da das Insekt tagaktiv ist, macht es den Aufenthalt im Freien zunehmend unerträglich.
Wasseransammlungen vermeiden
Mögliche Brutstellen beseitigen, lautet daher das oberste Gebot. Ob auf dem Balkon, im Hof, im Garten, im Park oder auf dem Friedhof – von Mai bis Oktober ist jegliche Wasseransammlung im Freien möglichst zu vermeiden. Die Tigermücke ist dabei nicht wählerisch: Für die Entwicklung der Larven genügt ein Wasserrest, der sich in gelagerten Autoreifen, in einem vergessenen Kinderspielzeug, in verstopften Regenrinnen, in einer nicht regelmäßig geleerten Vogeltränke, auf einer ungespannten Abdeckplane oder in einer liegengebliebenen Flasche oder Plastiktüte angesammelt hat. Besonders ist darauf zu achten, dass Pflanzenuntertöpfe ausgeleert, Gießkannen und Eimer mit der Öffnung nach unten abgestellt und Wasserschüsseln für Haustiere nicht stehengelassen werden.
Die Entleerung der kleinen Wasseransammlungen sollte nicht in Straßenrinnen oder -schächten, sondern nur auf unversiegelten Flächen erfolgen. Andernfalls würden Tigermückenlarven, die sich bereits im Wasser befinden, in die Kanalisation gelangen und so zur Ausbreitung der Tigermücke noch weiter beitragen.
Auch Plantschbecken sind zu entleeren und Beregnungstrommeln hermetisch zu verschließen oder mit einem Mückennetz zu versehen. Man empfiehlt Rinnen und Schächte zu säubern und Abdeckplanen zu spannen, damit Regenwasser ungehindert abfließen kann Auf dem Friedhof müssen Behälter und Vasen regelmäßig entleert werden.
Larvizide richtig verwenden
Überall dort, wo sich Wasseransammlungen nicht vermeiden lassen (zum Beispiel in Straßenabläufen, Gullys, Schächten, Regenwassereinläufen), können von Mai bis Oktober regelmäßig Larvizide verwendet werden, die die Entwicklung der Larven unterbinden und bis zu vier Wochen wirken können. Die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz empfiehlt, beim Einsatz der Larvizide die Gebrauchsanweisung genau zu berücksichtigen.
Damit die Behandlung wirksam ist, sind die Larvizide im gesamten städtischen Raum gezielt einzusetzen. Die Gemeindeverwaltung ist für die Behandlung auf öffentlichen Flächen zuständig, auf privatem Grund müssen sich die Eigentümer selbst kümmern.
Weitere Informationen und Tipps zur Tigermücke finden sich auf dem Webportal des Landes im Bereich Umwelt.
LPA/mpi