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Situation der Flüchtlinge in Südtirol stabil

Nach wie vor sind die Flüchtlinge und ihre Aufnahme ein brennendes Thema in Europa. In Südtirol ist die Flüchtlingsaufnahme aktuell von einer gewissen Stabilität gekennzeichnet: In den zwölf Einrichtungen des Landes sind derzeit insgesamt 855 Asylantragsteller untergebracht, während durchschnittlich 70 bis 100 Menschen täglich entlang der Brennerachse in Richtung Norden weiterreisen.

855 Asylantragsteller hat das Land Südtirol derzeit in den zwölf Flüchtlingseinrichtungen in Bozen, Meran, Pfitsch, Tisens, Vintl, Bruneck und Mals aufgenommen. Bevor eine weitere Aufnahmeeinrichtung in Kastelruth in Betrieb geht, informieren die örtliche Gemeindeverwaltung, die Landesabteilung Soziales und die mit der Führung beauftragte Caritas am Montag, 16. November die Bürger über das Vorhaben. In Eppan hingegen werden derzeit hingegen noch die notwendigen Anpassungsarbeiten durchgeführt, eine diesbezügliche Informationsveranstaltung für die Bevölkerung hat bereits stattgefunden. "Im Sinne einer verstärkten Aufteilung der immer noch sehr stark in Bozen konzentrierten Flüchtlingsaufnahmen sind wir aktuell dabei, weitere Aufnahmemöglichkeiten abzuklären", berichtet der Direktor der Landesabteilung Soziales Luca Critelli über den Stand der Dinge.

Stabil ist aktuell nicht nur die Zahl der in Südtirol aufgenommenen Asylantragsteller, sondern auch die Situation der Menschen auf der Durchreise: In den vergangenen Wochen waren im Durchschnitt etwa 70 bis 100 Menschen pro Tag auf der Brennerachse in Richtung Norden unterwegs. Diese Zahl liegt leicht unter dem Durchschnitt der vergangenen Monate. Die Menschen auf Durchreise finden nach wie vor an den Anlaufstellen des Landes in Bozen und am Brenner eine niederschwellige Unterstützung.

"Wir verfolgen derzeit intensiv die internationale Entwicklung und pflegen unsere Kontakte zu Österreich und zu Deutschland sowie zu den gesamtstaatlichen Behörden", erklärt Soziallandesrätin Martha Stocker im Hinblick auf die mögliche weitere Entwicklung der Situation der Flüchtlinge. "Ein möglicher Rückstau von flüchtenden Menschen wie auf der Balkanroute ist für die Brennerachse derzeit sehr unwahrscheinlich", so die Landesrätin. Sollte es jedoch dazu kommen, ist das Land bis zu einem bestimmten Punkt durch die bereits aktiven Anlaufstellen am Brenner und in Bozen sowie eventuelle zusätzliche Notunterkünfte gerüstet.

In Bezug auf die Zuweisung weiterer Asylantragsteller vonseiten des Staates hingegen ist laut Abteilungsdirektor Critelli eine gewisse Stabilität zu erwarten. "Während der Wintermonate nehmen die Ankünfte von Flüchtlingen in Süditalien erfahrungsgemäß ab, was sich sowohl auf die staatlichen Zuweisungen von Asylantragstellern als auch auf die Anzahl der Menschen auf Durchreise auswirken wird", so Critelli. Aufgrund der international angespannten Situation gelte es abzuwarten, wie sich die Flüchtlingsströme am Mittelmeer während der Wintermonate entwickeln werden.

Indes gehen die Bemühungen um eine erfolgreiche Integration der in Südtirol aufgenommenen Asylantragsteller mit besonderem Augenmerk auf die Bereiche "Arbeiten" und "Wohnen" weiter: Gemeinden, Träger der Aufnahmeeinrichtungen sowie öffentliche und private Organisationen in der Flüchtlingshilfe arbeiten derzeit in verschiedenen Arbeitsgruppen daran, um jenen Flüchtlingen mit einer positiven Entscheidung zu ihrem Asylantrag einen reibungslosen Austritt aus den Aufnahmeeinrichtungen zu ermöglichen.

mp