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Projekt "Senioren online" wurde heute vorgestellt
Das Projekt „Senior online“ soll Senioren den Zugang zum PC und zum Internet eröffnen. Interessierte Senioren werden zu Tutoren ausgebildet, die dann landesweit einfache PC- und Internetkurse anbieten oder anderen Senioren beim Umgang mit dem PC behilflich sind. Heute wurde das Projekt in der Landesbibliothek Friedrich Tessmann der Öffentlichkeit vorgestellt.
Wollen, sollen oder müssen sich Senioren mit Neuen Medien auseinandersetzen und diese in ihrem Alltag verwenden? Diese Frage haben sich der KVW, das Landesamt für Senioren, die Abteilung Informationstechnik des Landes sowie die Südtiroler Informatik AG (SIAG) gemeinsam gestellt.
Laut einer Erhebung der SIAG nutzen Senioren und nicht erwerbstätige Frauen speziell in den ländlichen Gemeinden das Internet wenig oder gar nicht. Damit bleiben sie von zahlreichen öffentlichen und privaten Dienste ausgeschlossen, die bereits heute nur über das Internet zugänglich sind. Doch gerade im Alter, wenn sich die Mobilität im Alltag aus unterschiedlichen Gründen reduziert, eröffnen die neuen Medien Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe und können maßgeblich zu einer Steigerung der Lebenszufriedenheit und Lebensqualität beitragen.
Genau hier setzt das Projekt "senioren online -sol" an, das von "KVW Senioren" ausgearbeitet und gemeinsam mit den zuständigen Landesämtern umgesetzt wird. Das Ziel ist eine aktivere Teilhabe von älteren Menschen an der Welt der digitalen Medien. Unter anderem wurde ein einfaches Schulungsprogramm entwickelt, mit dessen Hilfe Senioren zu sogenannten "Tutoren" ausgebildet werden, um ihr Wissen dann selbst an andere Senioren weiterzugeben oder sie bei der Arbeit am Computer zu unterstützen.
Heute wurde das Projekt in einer gemeinsamen Pressekonferenz von den Projektträgern und Beteiligten vorgestellt. Mit dabei waren die beiden Landesrätinnen für Soziales und für Informationstechnik Martha Stocker und Waltraud Deeg, Brigitte Waldner, Direktorin des Landesamtes für Senioren, Helga Mutschlechner und Lisa Mauroner vom KVW sowie Karin Pattis und Gian Carlo Rossato, die sich derzeit zu Tutoren ausbilden.
"Uns als KVW liegt diese Initiative sehr am Herzen, weil viele ältere Menschen daran interessiert sind, Zugang zur digitalen Welt zu erhalten und ihre Kenntnisse diesbezüglich erweitern möchten. Der Zugang zur digitalen Welt bedeutet Lebensqualität, weil ältere Menschen neue Instrumente der Information, Kommunikation und Aktion erhalten, die sie sonst nicht hätten", so die Projektverantwortliche Lisa Mauroner vom KVW.
In der ersten Projektphase wurde eine Gruppe von 15 älteren Menschen zu „EDV Senior Coaches" ausgebildet. Die Schulungen haben im Mai 2014 begonnen.
Die zweite Phase läuft im Januar 2015 an und beinhaltet die Sensibilisierung vor Ort: Das Wissen der „Experten" soll in Workshops, Kursen, Informationsveranstaltungen unterschiedlichster Art älteren Mitbürgern nähergebracht werden. Die "EDV Senior Coaches" stellen ihre Kompetenzen auf freiwilliger Basis zur Verfügung; Fahrt- und andere Spesen werden erstattet. Durch Einbindung der Seniorenvereinigungen vor Ort sollen zudem weitere Initiativen angeregt werden, in denen die EDV Senior Coaches ihr Wissen weitergeben können.
Soziallandesrätin Martha Stocker unterstrich den Wert des Projektes aus Sicht der Senioren: "Diese Initiative ermöglicht es älteren Menschen, ihre Zeit als Rentner sinnvoll zu gestalten, die persönlichen Fähigkeiten zu erweitern, sich selbst mit den eigenen Kompetenzen als Lernende ins Spiel zu bringen und andere ältere Menschen damit sehr praktisch und konkret zu unterstützen. Die Gruppe der 'EDV Senior Coaches' leistet einen wertvollen Beitrag und generiert einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert für unsere Gesellschaft."
Für Informatiklandesrätin Waltraud Deeg leistet das Projekt einen wertvollen Beitrag zur Überwindung der sogenannten digitalen Kluft: "Digitale Medien eröffnen uns viele Chancen, schaffen uns Zugang zu Informationen, Diensten, sozialen Netzwerken, erleichtern die Kommunikation. Wer die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre nicht aktiv miterlebt hat, bleibt von alldem aber ausgeschlossen. Deshalb ist das Projekt 'Senioren online' so wertvoll: Die ausgebildeten Senioren können ihr erworbenes Wissen in die Breite tragen, Zugangshürden abbauen und dadurch einen ganz wichtigen Beitrag zu mehr Chancengleichheit in diesem Bereich schaffen."
Karin Pattis, die derzeit die Ausbildung besucht, möchte schon bald anderen Senioren zur Seite stehen. "Es ist wichtig, dass ältere Menschen sich in der Welt der neuen Medien zurechtfinden, dabei möchte ich sie unterstützten. Dies ist auch eine Frage der Chancengleichheit zwischen den Generationen", berichtete Pattis. Und Gian Carlo Rossato, der sich ebenfalls zum Coach ausbilden lässt berichtete: „Ich habe einer Bekannten bereits geholfen, auf ihrem Computer Skype zu installieren, damit sie mit ihrem Sohn, der in Amerika lebt, kommunizieren kann. So bleibt sie nicht nur mit ihm, sondern auch mit ihren Enkelkindern in Kontakt und sieht sie heranwachsen, auch wenn sie weit weg sind."
Chancengleichheit durch gleichen Informationszugang schaffen: So lautet auch das Ziel der Initiative, von deren positiven Wirkungskraft alle Beteiligten überzeugt sind.
Projektträger: KVW Senioren
Pfarrplatz 31, 39100 Bozen; T. 0471-309175
senioren@kvw.org; www.kvw.org
Kontakt: Lisa Mauroner
lisa.mauroner@kvw.org
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"Senior online": neue Technologien für alle
Landesrätin Martha Stocker zum Wert des Projekts "Senioren online"
Landesrätin Waltraud Deeg zur Bedeutung des Projekts "Senioren online"
Landesrätin Martha Stocker zum Wert des Projekts "Senioren online"
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Landesrätin Waltraud Deeg zur Bedeutung des Projekts "Senioren online"
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