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Unwetter: Erster Gedanke bei Familie des verunglückten Feuerwehrmannes

Landeshauptmann Kompatscher und Zivilschutzlandesrat Schuler haben heute (1. September) gemeinsam mit dem für den Straßendienst zuständigen Landesrat Mussner und den Abteilungsdirektoren Staffler und Pollinger einen Überblick über die Lage nach den verheerenden Unwettern vom gestrigen (31. August) Sonntagabend gegeben. Der erste Gedanke galt dem verunglückten Feuerwehrkommandanten Alexander Mayr.

Lokalaugenschein bei Atzwang (v.li.): Landeshauptmann Kompatscher, Landesrat Schuler, Feuerwehrpräsident Gapp (2.v.re.) mit zwei Feuerwehrleuten.

Ihr Mitgefühl und ihre Solidarität mit den Angehörigen des bei seinem Einsatz ums Leben gekommenen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Atzwang brachten Landeshauptmann Arno Kompatscher und Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler zu Beginn der Pressekonferenz zum Ausdruck. Bereits am Morgen hatten beide seiner Frau Patrizia und seinen Kindern Anna, Lukas und Tobias - zwischen einem und sieben Jahre alt - einen Besuch abgestattet.

"Nicht nur das Dorf Atzwang, sondern das ganze Land schließt sich um die Angehörigen", unterstrich Landeshauptmann Kompatscher, "wir werden alles in die Wege leiten, um der Familie beizustehen." Der 39-jährige Feuerwehrkommandant Mayr habe für die Feuerwehr gelebt und sei im Einsatz bei einem außerordentlichen Ereignis ums Leben gekommen, bedauerte Zivilschutzlandesrat Schuler. In Südtirol als einem Land mitten im Gebirge, sagte er, werde es immer Gefahren geben: "Wir tun unser Möglichstes hinsichtlich Schutzbauten - aber einen hundertprozentigen Schutz wird es nie geben."

"Die Niederschlagsmengen von gestern Abend", erklärte Zivilschutzchef Hanspeter Staffler, "haben alle überrascht: Die Gewitterzelle im Raum Ritten - Völs -Schlern ist ausnahmsweise stehen geblieben, die Wetterstation in Völs hat in zwei Stunden rund 70 Liter pro Quadratmeter Niederschlag aufgezeichnet, ein intensiver Hagelschlag hat die Situation zusätzlich verschärft". In den Dolomiten und im Pustertal sind - wie vorhergesagt - über mehrere Stunden rund 20 bis 30 Millimeter Niederschlag gefallen. Ein lokales Gewitter wie jenes um und in Atzwang kann hingegen erst kurzfristig lokalisiert werden. "Wir haben", betonte Staffler, "viele kleine Schäden zu beklagen - aber vor allem müssen wir einen Kameraden betrauern."

5000 Kubikmeter Material, legte der für den Straßendienst zuständige Landesrat Florian Mussner dar, sind gestern nach 19.00 Uhr beim Gastererbach zwischen Blumau und Atzwang in einer Mure in mehreren Schüben niedergegangen, die Brennerstaatsstraße musste für den Verkehr gesperrt werden. Der Straßendienst hat heute mit den Aufräumarbeiten der drei bis vier Meter hoch aufgetürmten Erd- und Geröllmassen begonnen; die Arbeiten werden in etwa drei Tagen abgeschlossen sein.

Im Namen aller Feuerwehrleute des Landes gab der Präsident der Freiwilligen Feuerwehren Wolfram Gapp seiner Fassungslosigkeit und Traurigkeit über den Verlust des Kameraden Alexander Mayr Ausdruck. 20 Jahre war der 39-Jährige Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, davon übte er zehn Jahre lang das Amt des Kommandanten aus, das er von seinem Vater übernommen hatte. Der erfahrene und gut ausgebildete Kommandant Mayr, unterstrich Gapp, habe nach bestem Wissen gehandelt und sei bei der Lageerkundung von den Wasser- und Schlammmassen überrascht worden.

Gegen Mitternacht war ein Ortsaugenschein gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr und den Landesabteilungen Wasserschutzbauten und Zivilschutz sowie dem Landesamt für Geologie durchgeführt worden Dabei wurde festgestellt, dass im Murauslauf noch viel Wasser abfließt. Die bestehenden Schutzbauten bergseitig der Staatsstraße blieben unbeschädigt.

Wegen Murenabgangs unterbrochen wurden auch die Landesstraße von Sarntal nach Wangen, die Landesstraße von Blumau nach Völs beim Gasthof Faust und die Landesstraße nach Tiers. Auch dort sind die Aufräumarbeiten im Gange, sie sollen voraussichtlich bis heute Abend abgeschlossen sein.

Bis um 23.00 Uhr des gestrigen Abends (31. August) waren die Freiwilligen Feuerwehren bei rund 70 Einsätzen im Dienst. Die Berufsfeuerwehr Bozen wurde im selben Zeitraum zu rund zehn Einsätzen gerufen.

Von Muren verlegt sind derzeit neben der Brennnerstaatsstraße zwischen Atzwang und Blumau auch die Straßen von Blumau nach Völs sowie jene nach Tiers und Wangen und mehrere Nebenstraßen.

mac

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