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Wasserschutzbauten: Eisack in Bozen aufgewertet

LPA - Hochwasserschutz, Naturschutz und Naherholung am Eisack – das sind die Ziele, die sich die Landesabteilung Wasserschutzbauten und die Stadtgemeinde Bozen gemeinsam gesetzt haben. Finanziert wird das dafür notwendige Projekt, das derzeit zwischen der Rom- und Reschenbrücke in Bozen umgesetzt wird, über Umweltgelder.

Bereits vor einigen Tagen hat die Landesabteilung Wasserschutzbauten mit der Umsetzung der Umweltausgleichsmaßnahme am Eisack in Bozen begonnen

„Die EU-Wasserrahmenrichtlinie schreibt vor, dass Bäche und Flüsse gewässerökologisch und landschaftlich verbessert werden müssen", erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten. Da durch die Stromproduktion an Gewässern Schäden entstehen, seien im jeweils betroffenen Gemeindegebiet Umweltausgleichmaßnahmen vorgesehen.

Eine solche Maßnahme wird zum Beispiel derzeit am Eisack zwischen der Rom- und Reschenbrücke in Bozen verwirklicht - als Ausgleich für die Stromproduktion der SE Hydropower in Kardaun. Rund zwei Millionen Euro stellt die SE Hydropower als Unternehmen der SEL-Gruppe für das erste Baulos am Eisack zur Verfügung.

„Für die Einsetzung der Umweltgelder an Fließgewässern in Südtirol gibt es einen Entwicklungsplan, in dem von einer Kommission verschiedene Maßnahmen bzw. Projekte festgelegt worden sind", erklärt Pollinger. Das Projekt zur Aufwertung des Eisacks in Bozen fällt in die Programmperiode 2011 - 2013. Hochwasserschutz, Naturschutz und Naherholung sollen dabei in enger Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Bozen unter einen Hut gebracht werden.

Bereits vor einigen Tagen hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd mit der Umsetzung der Umweltausgleichsmaßnahme am Eisack begonnen. In einem ersten Arbeitsschritt musste das Flussufer von Bäumen und Sträuchern befreit werden. Anschließend soll die bestehende, schadhafte Ufermauer mit Hilfe von Mikropfählen untermauert und damit stabilisiert werden. Hierfür werden im Abstand von einem Meter auf einer Gesamtlänge von rund 450 Metern unter der Ufermauer sowohl senkrecht als auch leicht schräg mehrere Meter lange Pfähle eingebracht. Ein Betonkranz an der Oberseite sorgt dafür, dass die Mikropfähle zusammenhalten.

Nach der technischen Verbauung im heurigen Frühjahr geht es im kommenden Winter an die landschaftliche Neugestaltung. Unterhalb der Palermobrücke ist anstelle der Mauer ein leicht abfallendes, bepflanztes Ufer von der Promenade bzw. vom Radweg zum Eisack hin vorgesehen. „Der bestehende Park wird so zum Fluss hin verlängert und die Stadt mit dem Fluss barrierefrei verbunden", freut sich Marion Aschbacher, Mitarbeiterin der Abteilung Wasserschutzbauten und zuständig für die landschaftsplanerische Gestaltung.

Gearbeitet wird nicht nur am, sondern auch im Fluss, der zwischen der Rom- und Palermobrücke auch eine gewässerökologische Aufwertung erfährt. Vier Lenkbuhnen - seitlich angelegte Steinwürfe, die in das Flussbett hineinragen - erhöhen künftig die Strömungsvielfalt und schaffen eine vielfältige Struktur für Fische. Gleichzeitig wird so das Flussbett stabilisiert. Um die morphologische Vielfalt zu erhöhen und gleichzeitig der Eintiefung des Flussbettes und Ufererosion entgegen zu wirken, wird in mehreren Flussbereichen Schotter eingebracht, der sich bei Hochwasser auf der Flussstrecke verteilen kann.

„Mit diesem Projekt wird die Sicherheit vor Hochwasser in Bozen erhöht und gleichzeitig eine gewässerökologische und landschaftliche Aufwertung erzielt", sagt Peter Egger, Direktor des ausführenden Amtes. Für Projekt und Bauleitung zeichnet Claudio Volcan, für die Bauausführung Vorarbeiter Bernhard Leimgruber mit seinen Arbeitern verantwortlich.

SAN

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