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Bookstart: Frühe Leseförderung mit nachhaltiger Wirkung
LPA - Lesen und Textverständnis sind neben Mathematik und Naturwissenschaften zentrale Testfelder der PISA-Vergleichsstudie. Dass die Schülerinnen und Schüler der deutschen Schulen 2012 trotz zunehmender Digitalisierung das Ergebnis von PISA 2009 halten beziehungsweise um einen Punkt verbessern konnten, führt Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur auf die Leseförderung an Kindergarten und Grundschule zurück. Weitere Verbesserungen erhofft sich die Bildungslandesrätin von der frühen Leseförderung.
"Die Bildungswelt klagt über eine abnehmende Fähigkeit der Jugendlichen, komplexe und lange Texte zu verstehen", sagt Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, "für uns Bildungsverantwortliche kommt das einem Auftrag gleich, Mittel und Wege zu finden, um diese Fähigkeiten zu stärken." Den Leseforschenden gilt die Vorlesekultur in der Familie als zuverlässigster Indikator für die spätere Lesekompetenz eines Kindes und dem damit zusammenhängenden Schulerfolg. Daher habe sie - neben der Leseförderung an Kindergarten und Schule - auf eine möglichst frühe Leseförderung und auf eine Entwicklung oder Stärkung der Vorlesekultur in den Familien gedrängt. So wurde schon vor mehreren Jahren das Projekt zur Leseförderung "Bookstart - Babys lieben Bücher" ins Leben gerufen.
Dabei konnte Südtirol auch von der Erfahrung anderer Länder profitieren, in denen ähnliche Projekte bereits erfolgreich liefen. "Mittlerweile sind Projekte zur Leseförderung für die ganz Kleinen in Dutzenden von Ländern eingeführt worden, weil sich gezeigt hat, dass Kinder, die mit Büchern und Geschichten aufwachsen, besser lesen lernen und mehr Spaß daran haben", erklärt Projektleiterin Gudrun Schmid.
Am Südtiroler Projekt "Bookstart" haben seit 2007 rund 25.ooo Familien teilgenommen, das sind mehr als 70 Prozent aller Familien, die in diesem Zeitraum ein Kind bekommen haben. 43 Prozent der Eltern gaben in einer Evaluation an, dass sie ihren Kindern infolge des Projektes vermehrt vorlesen und mit ihnen sprechen. Zudem hat "Bookstart" neben den deutschen, italienischen und ladinischen auch viele zugewanderte Familien erreicht. Landesrätin Sabina Kasslatter Mur spricht von einem wichtigen Beitrag zur Leseförderung in Südtirol: "Die ersten Kinder, deren Familien 'Bookstart' erhalten haben, werden im Jänner sieben Jahre alt und sind damit erst seit kurzem an der Grundschule. Zumal aber alle internationalen Studien darauf hinweisen, dass durch dieses Projekt und besonders durch das Vorlesen der Mütter und Väter die Freude an Büchern und die Lesefähigkeit der Kinder langfristig gefördert werden, hoffen wir in einigen Jahren, wenn die 'Bookstart-Kinder' im Rahmen der PISA-Vergleichsstudie getestet werden, auf eine Bestätigung."
Informationen und Bestellungen:
Landesabteilung Deutsche Kultur
Amt für Jugendarbeit
Bozen, Andreas-Hofer-Straße 18
Projektverantwortliche: Gudrun Schmid
Tel. 0471 413381
bookstart@provinz.bz.it
jw