Verfachbücher
Die Bildung der tirolischen Ämter und Gerichte geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Sie waren zuständig für Rechtspflege, politische Verwaltung, Steuerverwaltung, für das bewaffnete Aufgebot sowie für eine gewisse Selbstverwaltung in wirtschaftlichen Belangen.
Seit dem ausgehenden 15. bzw. dem frühen 16. Jahrhundert wurden bei allen Gerichten Tirols Verfachbücher geführt, in die jene Protokolle bzw. Urkunden eingetragen („verfacht“) wurden, die dazu bestimmt waren, Rechtsänderungen im Besitzstand von Liegenschaften des Gerichtssprengels zu bewirken.
Das Verfachbuch wurde im Regelfall jahrweise durch ein alphabetisches Namensregister der Parteien erschlossen. 1869 werden dem eigentlichen Verfachbuch noch zwei weitere Abteilungen hinzugefügt: die Abteilung zur Eintragung der Grundentlastungs-Kommissions-Erkenntnisse (Verfachbuch II) und die Abteilung zur Einverleibung der Erkenntnisse der Servitutenregulierungskommission und der Regulierungsurkunden (Verfachbuch III). Im Südtiroler Landesarchiv werden die Verfachbuchbestände jener Gerichte verwahrt, deren Sprengel in der heutigen Provinz Bozen liegt.
Verfachbücher Altrasen, 1557-1826
Verfachbücher des Gerichtes Altrasen
Gerichtssprengel: Aschbach, Rödersberg, Nasen, Litschbach, Percha, Ober-, Niederwielenbach, Wielenberg, Nieder-, Mitter-, Oberolang, Geiselsberg, Oberolang außer Dorf, Niederrasen, Pfaffing, Oberstall, Imberg, Obergoste, Neunhäusern, Grube, Ried, Schweinsberg, Oberrasen, Platten; Höfe im Gericht Welsberg, Vogthöfe in Antholz; Enklaven anderer Gerichte: des Welsbergischen Freisassengerichtes: Höfe am Geiselsberg und zu Niederolang; des Gerichtes Taufers: Höfe in Percha.
NB: Dem Richter von Altrasen war auch die Ausübung des Richteramtes über das Welsbergische Freisassengericht übertragen (siehe dort).
1810-1816: mit dem Landgericht Welsberg vereinigt;
1817: Aschbach, Rödersberg, Nasen, Litschbach, Percha, Ober-, Niederwielenbach und Wielenberg werden dem Landgericht Bruneck einverleibt;
1825/26: Der übrig gebliebene Teil des Gerichtes wird dem Bezirksgericht Welsberg einverleibt.
Z: 1557-1826
U: 257 Bände
E: erschlossen
PT
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