Nachlässe, Personenarchive

Nachlässe, Personenarchive | 01.10.2020 | 13:47

Handakten des Abgeordneten zum Regionalrat Erich Amonn

Erich Amonn wurde am 28. Juni 1896 in Bozen geboren. Mit 19 Jahren wurde Amonn einberufen und kam an die Front. 1923 übernahm er mit seinem Bruder Walther die Firma Amonn. Bei der Option entschied Amonn gegen die Abwanderung nach Deutschland. Ende 1942 reiste er in die Schweiz, um mit Vertretern der österreichischen Widerstandsbewegung zusammenzutreffen. Vor dem Einrücken der Alliierten nahm er mit der deutschen Wehrmacht Kontakt auf, was die Befreiung der prominenten Geiseln in Prags ermöglichte. Nach dem Einmarsch der Alliierten kam es am 8. Mai 1945 unter der Führung Erich Amonns zur Gründung der Südtiroler Volkspartei. Amonn wurde ihr erster Obmann und behielt die Obmannstelle bis 1948, als er sie in Folge der Affäre um den sogenannten "Perassi-Brief" niederlegte. Von 1948 bis 1952 vertrat er Südtirol im Regionalrat, von 1952 bis 1954 war er Obmann-Stellvertreter der SVP. Am 15. April 1964 nannte er als Zeuge im ersten Mailänder Sprengstoffprozess das Autonomiestatut einen "großen leeren Sack". Am 19. November 1970 verstarb Erich Amonn in Bozen.
Der vorliegende Bestand enthält gesammelte Handakten aus der Tätigkeit Amonns als Regionalratsabgeordneter. Die Unterlagen, Korrespondenzen, regionalratsinterne Angelegenheiten und Berichte zu Gesetzesentwürfen verschiedenster Bereiche, u. a. zur Wiedererrichtung von Fraktionen als selbständige Gemeinden, Berichte über die Tätigkeit des Regionalrats, Bilanzvorschläge und Sonderzuschläge, Durchführungsbestimmungen zum Sonderstatut sowie Tagesordnungen und Auszüge aus den Sitzungsprotokollen des Regionalrats, stammen aus der ersten Zeit der Autonomen Region Trentino-Südtirol und weisen daher besonderes Interesse auf.

Z: 1945–1955
U: 4 Archivkartons
E: erschlossen

PT