Castorium - Castoreum, Bibergeil
Schublade aus Nadelholz mit rotem Knauf und profilierter Vorderseite, unregelmäßigem Grundriss, individuell an den Schrank angepasst. Gezinkte Verbindungen (Schwalbenschwanzverbindung). Boden angeleimt. Vorderfront grün, mit schwarzer Signatur händisch beschriftet. Enthält Bibergeil als Ganzdroge.
- Objektbezeichnung:
- Schublade
- Inventarnummer:
- 06016/14 (III.4)
- Sammlung:
- Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
- Datierung:
- 1600 - 1699
- Material:
- Holz
- Technik:
- gezinkt
- Institution:
- Pharmaziemuseum Brixen
- Maße:
- Vorderfront Höhe 70 mm, Vorderfront Breite 106 mm, Tiefe 182 mm, Schublade Gewicht 157 g, Inhalt Gewicht 100 g
- Schlagwort:
- Materia medica
- Historische-kritische Angaben:
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Castorium - richtig Castoreum - Bibergeil; es handelt sich dabei nicht um die Hoden des Bibers (Castor fiber, Castoridae), wie fälschlich von der Antike bis weit in die Neuzeit behauptet. Die heute als Bibergeil-Beutel oder Castorsäcke bezeichneten Sekretionsorgane liegen in der Nähe der Hoden. Beim Trocknen bildet sich innen in den Beuteln ein braunes Pulver, das bis ins 20. Jahrhundert als solches oder in Mischung mit anderen Ingredienzien zu Pillen, Trochisci, Extrakten, Essenzen , Ölen, und Tinkturen weiterverarbeitet wurde.
Bibergeil war Bestandteil berühmter Arzneien wie z.B. des Theriak oder des Schwedenbitters. Es sollte gegen Nervenleiden, Hysterie und Epilepsie helfen und wurde bei allen mit der Gebärmutter in Zusammenhang stehenden Beschwerden verordnet.
Als beste Qualität bezeichnete man die Castorsäcke des Sibirischen Bibers, die gepulverte Ganzdroge des Castor americanus (Castoreum canadense bzw. Englisches Bibergeil) galt als weniger wertvoll.
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