Terra Sigil(lata:) Alba - Weiße Siegelerde mit Malteser Kreuz.
Schublade aus Nadelholz mit rotem Knauf und profilierter Vorderseite, unregelmäßigem Grundriss, individuell an den Schrank angepasst. Gezinkte Verbindungen (Schwalbenschwanzverbindung). Boden angeleimt. Vorderfront grün, mit schwarzer Signatur händisch beschriftet. Enthält weiße Siegelerde mit Malteser Kreuz sowie in einer Papiertüte weitere 11 Stücke mit einem anderem Siegel.
- Objektbezeichnung:
- Schublade
- Inventarnummer:
- 06015/43 (IX.3)
- Sammlung:
- Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
- Datierung:
- 1600 - 1699
- Material:
- Holz
- Technik:
- gezinkt
- Institution:
- Pharmaziemuseum Brixen
- Maße:
- Vorderfront Höhe 68 mm, Vorderfront Breite 105 mm, Tiefe 203 mm, Schublade Gewicht 142 g, Inhalt Gewicht 225 g, Inhalt Gewicht 36 g
- Schlagwort:
- Materia medica
- Historische-kritische Angaben:
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Terra sigillata alba - Weiße Siegelerde; bereits der antike Arzt Dioskurides beschrieb verschiedene Erden als "kühlende und verschließende" Heilmittel. Gepulvert und mit Wein getrunken, galten sie als Antidot bei Vergiftungen jeder Art, auch gegen Bisse und Stiche wilder Tiere.
Die weiße Siegelerde mit dem Malteser Kreuz stammte aus Malta, im 18. Jahrhundert war sie weithin bekannt und wurde auch in Arzneibücher aufgenommen. Als Marken- und Qualitätszeichen siegelte man sie mit dem Malteserkreuz und bewarb sie als aufsaugende, Schweiß treibende und entgiftende Arzneispezialität.
Bei den restlichen Stückchen in der Papiertüte könnte es sich um Siegelerde aus Schlesien, Sachsen, Böhmen oder Polen handeln. Diese weißen Siegelerden aus den ehemalig österreichischen Gebieten dienten zunächst nur als Ersatz, fanden aber bald Anerkennung als gleichwertige Qualität. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verschwanden alle Erden nach und nach aus den Arzneibüchern.
Heute noch gibt es aber Präparate wie z.B. Luvos Heilerde, die innerlich bei Verdauungsproblemen und äußerlich bei Hautleiden Anwendung finden.
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