Kulturgüter in Südtirol

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Sem(en): Paradis(i): Gr(anorum): - Grana paradisi, Cardamomum maximum, Malagreta, Melligeta, Sacocolla; Paradieskörner, Parißkörner, Guineakörner, Melegueta-Pfeffer.

Schublade aus Nadelholz mit rotem Knauf und profilierter Vorderseite, unregelmäßigem Grundriss, individuell an den Schrank angepasst. Gezinkte Verbindungen (Schwalbenschwanzverbindung). Boden angeleimt. Vorderfront grün, mit schwarzer Signatur händisch beschriftet. Enthält Paradieskörner als Ganzdroge.

Objektbezeichnung:
Schublade
Inventarnummer:
06015/20 (IV.5)
Sammlung:
Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
Datierung:
1600 - 1699
Material:
Holz
Technik:
gezinkt
Institution:
Pharmaziemuseum Brixen
Maße:
Vorderfront Höhe 71 mm, Vorderfront Breite 107 mm, Tiefe 203 mm, Schublade Gewicht 142 g, Inhalt Gewicht 565 g
Schlagwort:
Materia medica
Historische-kritische Angaben:
Semen Paradisi granorum - Paradieskörner; Stammpflanze ist
Aframomum melegueta (früher Amomum granum paradisi genannt) aus der Familie der Zingiberaceae. Das Ingwergewächs ist in Westafrika beheimatet und wird in vielen Gebieten Afrikas angebaut, spielt allerdings heute im weltweiten Handel keine Rolle mehr. In den roten Beeren der Pflanze sitzen jeweils ca. 50 kleine, rehbraune Samen - die Paradieskörner.
Im Mittelalter gelangten sie über den Landweg nach Nordafrika und weiter nach Europa, wo sie als "afrikanischer Pfeffer" und preisgünstiger Ersatz für den echten, schwarzen Pfeffer sehr beliebt waren. Mit dem Ausbau der Handelswege in der Neuzeit und der wachsenden Verfügbarkeit schwarzen Pfeffers verloren die bis dahin als Gewürz vielfach gehandelten Paradieskörner an Bedeutung. Im 19. Jahrhundert wurden sie gelegentlich noch zum Verfälschen von Essig verwendet, um diesen schärfer zu machen - eine mißbräuchliche und eigentlich verbotene Maßnahme. Als Arzneimittel hatten sie nie große Bedeutung.

 

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