Rollierdose aus Serpentin mit vergoldeten Pillen und Goldfolie
Kugelige Rollierdose aus Serpentin mit Schraubverschluß zum Überziehen der Pillen mit Blattgold.
Für wohlhabende Patienten wurden die Pillen sogar vergoldet. Dazu ließ man sie in der mit Blattgol ausgelegten Dose so lange kreisen, bis sie gleichmäßig überzogen waren. Mit Goldfolie und vergoldeten Pillen
- Objektbezeichnung:
- Pillenmaschine
- Inventarnummer:
- 04610
- Sammlung:
- Originalbestand der Stadtapotheke Peer in Brixen
- Datierung:
- 1700 - 1799
- Institution:
- Pharmaziemuseum Brixen
- Maße:
- Durchmesser 79 mm, Gewicht 167 g
- Historische-kritische Angaben:
-
Sehr geehrter Herr Peer,
ich habe letzte Woche bereits eine kurze EDX-Analyse an einer kleinen Probe des „Blattgolds" durchgeführt und muss Ihnen leider mitteilen, dass es sich nicht um Gold handelt.
Es ist Schlagmessing bzw. Schlagmetall mit einem sehr hohen Kupfergehalt (gerundet ca. 91% Kupfer und 9% Zink, vgl. Report im Anhang). Die Verpackung in das gröbere Papier (Lösch- oder Fließpapier) (heute wird alles Blattmetall in sehr feines, seidenpapierartiges Papier verpackt) passt sowohl für Blattgold als auch für unedle Blattmetalle in die Zeit zwischen 1820-1860. Dazu habe ich auf die Schnelle zwei historische Quellen gefunden:
1. Kunst- und Gewerbeblatt des Polytechnischen Vereins für das Königreich Bayern, Band 25, 1839, S. 117 f. (Privileg über ein Walzwerk zur mechanischen Metall- und Metallbücher-Fabrikation)
2. Deutsches Archiv für klinische Medizin (1867), 2., S. 116 ff. (S. 131 f.) - Ärztlicher Bericht über Lungenerkrankung einer Fabrikarbeiterin in einer der Fließpapierbüchleinfabriken.
Christine Berberich, April 2019
Fotogalerie
Ausgewählte Objekte
Kein Objekt vorhanden...