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Demenz: Runder Tisch über die Situation in Südtirol

LPA - Derzeit zählt man in Südtirol 4000 Demenzkranke, 600 davon gibt es allein in Bozen. Um die Betreuung von Demenzkranken ging es heute (30. März 2005) bei einem Runden Tisch mit den Teilnehmern des Spezialisierungskurses zur Demenzbetreuung an der Landesberufsschule für soziale Berufe in Bozen. Mit dabei waren auch Landesrätin Luisa Gnecchi, der Direktor des Betriebs für Sozialdienste in Bozen, Bruno Marcati und der Direktor des Landesamts für Senioren und Sozialsprengel, Paul Zingerle.

Der Geriatrie-Arzt Renato Bottura definiert Demenz als den „Neben der Seele“. Dieser „Nebel“ erfasse den Patienten, aber auch seiner Familienangehörigen und Betreuer. Wie im Nebel könne der Demenzkranke keine Bezugspunkte mehr finden. Demenz sei nämlich eine Mischung aus sich nicht Erinnern, sich nicht mehr Bewegen können, Personen nicht mehr erkennen zu können und nicht mehr das sagen zu können, was man möchte.
Von den etwa 77.000 Bürgern über 60 Jahren in Südtirol leiden etwa 2400 unter Alzheimer. Werden dazu noch die übrigen Demenzkranken dazugerechnet, so kommt man in Südtirol auf 4000 Demenzkranke. Etwa 80 Prozent der Demenzkranken wird zu hause gepflegt.
Die Pflege von Demenzkranken stellt die Familienangehörigen oft auf eine harte Probe, führt zu ernsthaften Belastungen des Familienlebens, zu unausweichlichem Stress und oft zu Depressionen. Familien, in denen Demenzkranke gepflegt werden, sollen deshalb verstärkt von professionellen Betreuern in der Pflege unterstützt und entlastet werden, waren sich die Gesprächsteilnehmer einig. Qualifizierte Betreuer sowie besser gerüstete Dienste und geeignete Strukturen würden dringend gebraucht. Die eben abgeschlossene Spezialisierungsausbildung sei ein wichtiger Schritt hin zu einer besseren Betreuung von Demenzkranken.

SAN