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Leitbild für Schulführungskräfte

LPA - Ein wichtiges Rüstzeug für den Weg in die Schulautonomie haben sich die Direktorinnen und Direktoren der deutschen und ladinischen Schulen zugelegt. Sie können sich künftig auf ein Berufsleitbild stützen. Dieses Leitbild wurde heute Vormittag (Dienstag, 18. Jänner) im Palais Widmann in Bozen durch Georg Mühlberger und Veronika Rieder vom Kollegium der Schulführungskräfte in Anwesenheit von Bildungslandesrat Otto Saurer und Schulamtsleiter Peter Höllrigl vorgestellt.

Das Berufsleitbild der Schulführungskräfte wurde heute der Berufsgruppe vorgestellt
Die Schule befindet sich im Wandel. Ein Ziel ist die größere Autonomie der Schülerinnen und Schüler. Im Gleichklang dazu steht die Zuerkennung größerer Handlungsspielräume und von mehr Autonomie an die Institution Schule. Ein Meilenstein in dieser Entwicklung war das Landesgesetz Nr. 12 aus dem Jahr 2000. Mit diesem Gesetz erhielten die Schulen Rechtspersönlichkeit und wurden zu Dienstleistungsbetrieben mit Eigenverantwortung.

Damit wurde auch der Aufgabenbereich der Schuldirektoren und Schuldirektorinnen grundlegend verändert. Zu den verwalterischen Aufgaben und dem erweiterten Führungsauftrag kamen der Gestaltungsauftrag und die entsprechende Handlungs- und Ergebnisverantwortung. Das Entscheiden und Führungshandeln innerhalb der Schule und unter den Schulpartnern hat sich ebenso verändert wie das Wirken nach Außen. Und schließlich gehört es zum Selbstverständnis der "neuen Schule", Rechenschaft über die geleistete Arbeit abzulegen.

All diesen Neuerungen und Entwicklungen trägt das Berufsleitbild der Schulführungskräfte Rechnung, das sich "trotz der Dokumentenflut, die im Schulbereich zu verzeichnen ist, als kleinformatiges Büchlein mit 16 Seiten auskommt", wie es der Vorsitzende des Kollegiums der Schulführungskräfte, Georg Mühlberger, bei der heutigen Vorstellung ausdrückte.

Das Berufsleitbild ist auf Anregung der Direkorenvereinigung in zweijähriger Arbeit und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schulamt von einer Arbeitsgruppe erarbeitet worden. Ende vergangenen Jahres war es von den Direktorinnen und Direktoren einstimmig angenommen worden.

Bildungslandesrat Otto Saurer hob die Bedeutung des Berufsleitbildes für das Selbstverständnis der Schulführungskräfte und wertete es gleichzeitig als Identifikationsmodell für die Berufsgruppe, die vor großen Herausforderungen stehe. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass das erarbeitete Leitbild auch Rückwirkungen auf die Bereiche Berufsschule und Kindergarten zeige.

Als Beweis dafür, dass Überzeugung zu einem Ergebnis mit Bedeutung für die Zukunft führen könne, wertete Schulamtsleiter Höllrigl die einhellige Verabschiedung des Berufsleitbildes, zu deren Umsetzung sich die Schulführungskräfte durch ihre Unterschrift verpflichtet haben.

An die hundert Schuldirektorinnen und Schuldirektoren nahmen an der heutigen Vorstellung teil, in deren Rahmen Rudolf Meraner, Direktor des deutschen Pädagogischen Instituts, über die PISA-Studie mit besonderer Berücksichtigung der Rolle der Schulführungskräfte sprach und Rainer Brockmeyer das Hauptreferat zum Thema "Schulleitung in der autonomen Schule" hielt.

jw

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