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Parcours für Blinde im Naturmuseum vorgestellt

LPA - Natur erleben ist ab dem heutigen Donnerstag, 4. Dezember 2003, auch Blinden und sehbehinderten Personen im Naturmuseum Südtirol in Bozen möglich. Dort wurde heute der neue Parcours für Blinde und sehbehinderte Personen vorgestellt. Der neue Parcours wurde in Zusammenarbeit mit dem Blindenzentrum St. Raphael und der Vereinigung „Unione Italiana Ciechi“ in Bozen erarbeitet.

Hören, Riechen, Tasten, Schmecken, Fühlen stehen im Mittelpunkt des neuen Parcours im Naturmuseum. Die Besuche lernen nicht nur verschiedene Gesteine mit allen Sinnen kennen, sondern sie erfahren auch Interessantes über einheimische Pflanzen durch Hören, Riechen und Spüren. Ausgestopfte Tiere können angefasst und betastet werden. Eine eigens für diesen Parcours zusammengestellte CD mit typischen Hintergrundgeräuschen zu den verschiedenen Lebensräumen untermalt den speziellen Ablauf.
Einige Gäste haben den Parcours bereits heute nach der Eröffnung durch Museumspräsident Bruno Hosp und Museumsdirektor Alex Susanna getestet. Viele Blinde kannten eine Reihe von heimischen Tiere noch nicht und waren überrascht vom ertasteten Aussehen von Fuchs, Baumschläfer, Eichhörnchen, Specht usw. Verschiedene Tierarten wie zum Beispiel die Kröten- und Froscharten konnten nicht nur betastet werden, sondern wurden auch mit den entsprechenden Tierstimmen kombiniert. Höhepunkt der heutigen Führung war eine lebendige kleine Boa, welche die Blinden streicheln durften. „Besuchern mit Behinderung brauchen auf sie abgestimmte museumspädagogische Zusatzangebote. Dies hat nichts mit Bevorzugung zu tun, sondern bedeutet lediglich eine Verwirklichung von Chancengleichheit“ so die Überlegungen vom Museumspädagogin Silvia Hoffer. Hofer hat den Parcours in Zusammenarbeit mit dem Blindenzentrum St. Raphael und der Vereinigung „Unione Italiana Ciechi“ in Bozen entwickelt.

SAN