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Südtirols Kulturgüter werden katalogisiert

LPA - Ein Projekt zur landesweiten Erfassung und Katalogisierung aller Kulturgüter hat die Landesabteilung für Kultur in diesem Jahr gestartet. Langfristiges Ziel ist eine die Sicherung der Daten und damit die Erhaltung des Kulturerbes. Kurzfristig hingegen sollen der Zugang und der Austausch von Daten ermöglicht werden. Über die bereits abgeschlossene Erhebungsphase und über die künftige Vorgehensweise informierten heute (06. November) im Palais Widmann in Bozen der geschäftsführende Kulturlandesrat Bruno Hosp, der Leiter der Landesabteilung Kultur, Albert Plitzner, und der Grazer Fachmann Walter Koch den Leitern der Südtiroler Museen und Kultureinrichtungen.

In rund zwei Jahren dürfte es möglich sein, auf digitalem Weg Südtirols Kulturgüterlandschaft zu durchstöbern: Bauten, Skulpturen, Gemälde, Archivalien, archäologische Fundstücke und viele andere Kulturgegenstände sollen bis dahin digital erfasst und in einem elektronischen System gespeichert und zugänglich gemacht sein. Dieses Ziel hat sich die Kulturabteilung des Landes gesteckt, die heute (06. November) im Palais Widmann in Bozen das Projekt und die bereits geleistete Vorarbeit den Vertretern der öffentlichen und privaten Museen und Sammlungen des Landes vorgestellt hat.

Die Kulturgüter sollen einheitlich erfasst und katalogisiert werden. Dadurch will man den Zugang zu diesen Objekten und zu den diesbezüglichen Informationen sowie den Datenaustausch ermöglichen beziehungsweise erleichtern. Nach den Worten des geschäftsführenden Kulturlandesrates Bruno Hosp handelt es sich um ein "zukunftsweisendes Vorhaben", das für die Zusammenarbeit der Kulturträger in Südtirol und über die Grenzen hinaus gewinnbringend sein könne.

Das Projekt wird im Rahmen der gesamtstaatlichen Vorgaben und der internationalen Normen erfolgen. Man strebe eine möglichst hohe Kompatibilität vor allem mit der österreichischen Museumslandschaft an, so der Leiter der deutschen Kulturabteilung Albert Plitzner, der die Zusammenarbeit mit den Museen und Kultureinrichtungen als ausschlaggebend für die Umsetzung des Vorhabens bewertete.

Seit 2001 trägt man sich in der Landesabteilung für Kultur mit der Absicht, Südtirols Kulturgüter einheitlich zu erfassen und zugänglich zu machen, ein erstes Projekt wurde im darauf folgenden Jahr erarbeitet, das dann auf der Grundlage der Erfahrungen in den umliegenden Regionen und die Zuziehung von Fachleuten verbessert wurde.

Über die Inhalte und den Stand des Projektes berichtete der Grazer Professor Walter Koch, der das Vorhaben als Fachmann begleitet. Abgeschlossen sind demnach die Erhebungsarbeiten in den 16 Museen, die dem Land beziehungsweise kirchlichen Institutionen unterstellt sind, sowie in den 53 privaten Museen und Sammlungen. Einblick in die Bestände geben 231 Kataloge, von denen rund ein Drittel in digitaler Form, zwei Drittel in konventioneller Form also auf Papier. "Eine gute Basis, um nun die Projektumsetzung in Angriff zu nehmen", so Koch, bei der heutigen Präsentation.

jw