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Kongress Kreativität: Highlights bald im Netz

LPA - Zwei Höhepunkte, die viel Applaus geerntet haben, prägten den letzten Vormittag des Kreativitätskongresses am vergangenen Wochenende in Bozen. Eine Wiener Theatergruppe zeigte mit der Play-back-Methode aus der Praxis, wie Kreativität funktioniert und das abschließende Referat von Michael Wehner aus Freiburg war eine einzige Folge von kreativen Impulsen für die Teilnehmer. Eine ganze Menge der Eindrücke und Ergebnisse der Tagung wird in den nächsten Tagen unter www.creative.ines.org im Internet zu finden sein.

Die Methode des Play-back-Theaters, welche eine Wiener Theatergruppe anlässlich des Kongresses zeigte, war für die meisten Kongressteilnehmer neu. Die Schauspieler müssen die Kunst beherrschen, Stimmungen und Situationen im Saal blitzartig zu erfassen und in Theater umzusetzen. Das Publikum ist somit Teil des Stückes. So erzählte eine Lehrerin von ihren Kindern, die das Märchen "Schneewitchen" völlig neu interpretierten. Kaum hatte sie die Geschichte erzählt, wurde sie auch schon auf der Bühne umgesetzt: Schneewittchen heiratete einen Manager mit Villa, Schwimmbad und einem "Ferrari", die Hexe wurde immer kindischer, der Prinz hatte nichts mehr zu melden. Die Kinder zeigten in ihrer Umsetzung viel spontane Kreativität. Das Erstaunliche war, dass die Verständigung zwischen der italienischen Frau und der deutschsprachigen Theatergruppe auf Anhieb problemlos funktionierte.

Der Referent Michael Wehner erreichte die Spannung und Neugier des Publikums durch eine ungewohnten Einstieg. Er begann über Lautsprecher, ohne dass er sichtbar war. Die Teilnehmer waren verunsichert, wussten nicht, wohin sie schauen sollten. Schließlich trat er hinter der Dolmetscherkabine hervor, aber nicht in traditioneller Referentenkleidung mit Krawatte und Sakko sondern im Fußballtrikot. Der Dialog mit dem Publikum ergab sich nun von selbst, trotz Kinobestuhlung des Auditoriums. Wehner stieg dann in das Thema: "Wie steht es mit der Bildung zur Kreativität, mit der Kreativität in der Bildung?" ein. "Kreativität heißt, quer zum landläufigen Meinung und zum Gewohnten zu denken", sagte Wehner. Kreativ gebildet sei alle jene, welche die Wirklichkeit nicht nur erschließen, sondern auch verändern würden. Kreative Lernformen stünden nicht im Gegensatz zu leistungsorientierten Lernformen, so Wehner. "Kreativität in der Bildung erfordert eine genaue Analyse der bisherigen konventionellen Probleme, der produktive Umgang mit Fehlern soll gesucht werden", forderte er.

Der Kongress ist nun abgeschlossen, nicht aber das Thema. Es ist die Intention der Veranstalter, nämlich der Landesämter für Weiterbildung, die Diskussion über Kreativität weiterzutreiben. Eine Dokumentation über die Tagung soll diesem Ziel entsprechen. In den nächsten Tagen werden Referate und Bildeindrücke zum Kreativitätskongress im Internet unter der Adresse www.creative.ines.org zu finden sein.

SAN