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Schulprojekt: Urlaub im Zeichen des Kampfes gegen die Mafia

LPA - Im Rahmen des Projektes "Libera Terra" werden ehemalige landwirtschaftliche Mafia-Besitzungen von Jugendlichen wieder aufgebaut und zum Laufen gebracht. In diesem Jahr haben sich einige italienische Schüler aus Südtirol an dem Projekt beteiligt. Heute (1. August) haben sie im Beisein von Landesrat Francesco Comina über ihre Erfahrungen zwischen Tomatenernte und Selbstfindung berichtet.

"Sommer der Freiheit" - das Motto der Jugendlichen im Kampf gegen die Mafia

Von 17. bis 27. Juli haben acht Südtiroler Jugendliche in Mesagne in Apulien auf einem ehemaligen Mafia-Boden bei Tomaten- und Getreideernte unentgeltlich mitgeholfen. Begleitet wurden sie bei ihrer Arbeit auf den Feldern von Fachkräften der Projektveranstalter. Dass die Arbeit jedoch so anstrengend sein würde, hatte keiner erwartet. Die Mühen hätten sich allerdings gelohnt, denn, so sagte einer der Jugendlichen: "Diese Erfahrung war nicht nur didaktisch wertvoll, sondern hat uns alle auch persönlich geprägt."

Ins Leben gerufen wurde das Projekt "Libera Terra" von der Organisation "Libera associazione, nomi e numeri contro le mafie". Diese setzt sich dafür ein, dass jene Böden, die der Mafia enteignet wurden, wirtschaftlich wieder aufgewertet werden. Das Projekt richtet sich an Jugendliche aus aller Welt, die darüber für das Thema Mafia und die Werte eines Rechtsstaates sensibilisiert werden sollen. Projekte mit ähnlichem Ziel gebe es an Südtiroler Schulen in großer Zahl, wie Schulamtsleiterin Bruna Rauzi bestätigte. Und es sei auch weiterhin ein großes Anliegen der Landesregierung solche und ähnliche Projekte zu unterstützen, so Landesrat Comina.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Jugendlichen von der ansässigen Bevölkerung. Trotz der ständigen Angst vor der immer noch präsenten Mafia, seien die Leute in Mesagne lebensfroh und herzlich. "Sie waren uns gegenüber sehr aufgeschlossen, haben uns stets weitergeholfen und uns in ihre Gemeinschaft aufgenommen. Wir haben viel von ihnen gelernt.", sagte eine Schülerin.

"Libera Terra" wird auch in den nächsten Jahren weitergeführt. Dann, so erhofft sich einer der Schüler "werden noch viele andere Südtiroler Jugendliche daran teilnehmen, denn die Themen Mafia und Rechtsstaatlichkeit müssen auch bei uns angesprochen werden. Man glaubt immer die Mafia sei so weit weg und betreffe Südtirol nicht, aber in einem geeinten Europa, darf die Thematik nicht einfach ignoriert werden."

art

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