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Schulamt legt Bilanz über Abschluss des Schuljahres 2007/08 vor

LPA - 2406 Kandidaten sind in diesem Jahr an den deutschsprachigen Oberschulen zur Abschlussprüfung angetreten, 2382 haben sie bestanden, 72 mit hundert Hundertstel, davon drei mit Belobigung. Die Mittelschul-Abschlussprüfung haben 4021 von 4072 bestanden, davon über zehn Prozent mit Höchstbewertung. Über diese Ergebnisse der Abschlussprüfungen an Mittel- und Oberschulen berichteten heute (14. Juli) Schulamtsleiter Peter Höllrigl und Stellvertreter Arthur Pernstich.

Mehr Prüfungskandidaten und eine höherer Prozentsatz an erfolgreichen Kandidaten aber weniger Belobigungen als im Vorjahr gab es bei der Oberschul-Abschlussprüfung. die Prüfung wurde in diesem Jahr nach demselben Modus abgenommen wie im Vorjahr: Zur Prüfung zugelassen wurden nur Kandidaten, die das fünfte Oberschuljahr erfolgreich hinter sich gebracht hatten; die Prüfungskommissionen bestand wie im Vorjahr aus drei internen und drei externen Mitgliedern. Von den insgesamt 2440 Kandidaten sind 2406 zur Prüfung angetreten. 2382 haben die Prüfung bestanden, was einem Prozentsatz von 97,62 entspricht.

Der Großteil der Schüler (18,45 %) schloss die Oberschule mit einer Punktezahl zwischen 70 und 74 Hundertstel ab, drei Prozent beziehungsweise 72 Schüler (Vorjahr: 71) erhielten die Höchstnote, davon drei "cum laude", im Vorjahr waren es zehn gewesen. Dabei schließen die Oberschülerinnen die Prüfung meist mit einer höhern Bewertung ab, als ihre männlichen Kollegen. "Der Prozentsatz der Schüler, die die Prüfung bestanden haben, ist um 0,5 Prozent gestiegen, man kann somit für die letzten Schuljahre von im Großen und Ganzen konstanten Ergebnissen sprechen", so Schulamtsleiter Peter Höllrigl. Kritik übte der Schulamtsleiter an der Vorgabe aus Rom, die Prüfungsergebnisse nicht an den Anschlagtafeln zu veröffentlichen. "Für die Schulen ergab sich daraus ein großer bürokratischer Mehraufwand", so Höllrigl, der den Standpunkt vertrat, dass Schulleistungen öffentlich Bestand haben sollten.

Bei den Abschlussprüfungen der Mittelschule war in diesem Jahr ein weiterer Rückgang an Kandidaten zu verzeichnen. Zählten die dritten Klassen Mittelschulen 06/07 noch 4222 Schüler, so kam man heuer auf 4184. Von diesen wurden aufgrund der neuen Zulassungsregelung 110 nicht zur Prüfung zugelassen (Vorjahr: 9), zwei Kandidaten traten nicht an, so dass 4072 Mittelschulprüfungen abgenommen wurden. 4021 Kandidaten bestanden. Der Prozentsatz liegt mit 96,10 Prozent um einen 0,77 Prozent unter der Vorjahresquote von 96,87 Prozent. Die Höchstbewertung holten sich über zehn Prozent der Mittelschulabsolventen. Was die Schulverantwortlichen im Bereich der Mittelschule besorgt, sind die über 34 Prozent der Schüler, die den Mittelschulabschluss mit der Mindestbewertung schaffen. Schulamtsleiter Höllrigl sieht hier Handlungsbedarf, da "nicht in allen Fächern die nötigen Leistungen erbracht werden".

An der Mittelschule wurde in diesem Jahr erstmals auch eine zusätzliche schriftliche Prüfung in Mathematik und Sprache abgenommen, die einen gesamtstaatlichen Vergleich ermöglichen soll. Die Prüfungsaufgaben waren in Mathematik auf gesamtstaatlicher Ebene einheitlich und wurden von zwei Dritteln der Prüfungskommissionen, die an den deutschen Schulen in Südtirol im Einsatz waren, als zu schwierig eingestuft. Die Prüfungsaufgaben in Deutsch hingegen wurden auf Landesebene festgelegt und von drei Viertel der Kommissionen als angemessen bewertet. Die Ergebnisse der neuen staatlichen Prüfung werden nun im Detail analysiert. Die Auswertungen sollen im Herbst vorliegen. Bei der heutigen Pressekonferenz gaben die Schulverantwortlichen zu bedenken, ob fünf schriftliche Tests bei der Mittelschul-Abschlussprüfung auch in Zukunft tragbar seien.

Einen Überblick über die Versetzungen gab Vize-Schulamtsleiter Pernstich: Während er für den Grund- und Mittelschulbereich keine großen Veränderungen ausmachte, so hat die Einführung der Aufholkurse in der Oberstufe zufolge, dass 13 Prozent der über 13.000 Oberschüler Lernrückstände aufholen müssen. Rund 95 Prozent dieser Aufholkurse sind bereits durchgeführt worden. "Die entsprechenden Abschlussprüfungen werden bis Ende August, Anfang September durchgeführt", so Pernstich, "von ihnen hängt dann auch die Klassenbildung für das neue Schuljahr ab." Für die Aufhollehrgänge wurden eine Million Euro zur Verfügung gestellt. Die Lernrückständ betreffen vor allem Mathematik und technische Fächer, weniger Sprachen.

An der heutigen Vorstellung nahmen neben Schulamtsleiter Peter Höllrigl und Stellvertreter Arthur Pernstich die Inspektoren Josef Duregger und Erica Fassa sowie Amtsdirektor Albrecht Matzneller teil.

jw