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Schulische Integration: Stellungnahme der Landesräte Saurer und Theiner

LPA - In die Debatte um die schulische Integration und die notwendigen Stützmaßnahmen haben sich die für Schule, Gesundheits- und Sozialwesen zuständigen Landesräte Otto Saurer und Richard Theiner eingeschaltet. In ihrer Stellungnahme verweisen die Landesräte unter anderem auf die Maßnahmen, die in diesem Bereich jüngst getroffen worden sind, und erläutern sie:

"Wenn der Südtiroler Landtag einen günstigeren Zuweisungsschlüssel von eins zu hundert für Integrationslehrpersonen beschlossen hat, so ist dies begrüßenswert und bedeutet sicher eine zusätzliche Unterstützung für die Schulen, insbesondere für die Schüler und Schülerinnen. Wir erinnern zudem, dass es über das im Omnibusgesetz vorgesehene Zusatzkontingent möglich ist, über diesen Schlüssel bei Bedarf Ressourcen zuzuweisen. Es müssen allerdings auch andere Maßnahmen berücksichtigt werden, die eine Potenzierung der Ressourcen für den Integrationsbereich darstellen; so ist mit Beschluss der Landesregierung Nr. 1378 vom 23. April 2007 das Berufsbild der ehemaligen Behindertenbetreuer überarbeitet und zum neuen Berufsbild der Mitarbeiter für die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung weiterentwickelt worden. Diese Maßnahme, die eine Erweiterung der Aufgabenbereiche der Mitarbeiter in pädagogischer Hinsicht vorsieht, bedeutet für die Schulen eine zusätzliche professionelle Unterstützung bei der Integration.

Zu den Daten muss richtig gestellt werden, dass der Anteil an Kindern mit Funktionsdiagnose im Schuljahr 2006/07 3,5 Prozent betrug, im Anteil 5,13 Prozent sind die Funktionsbeschreibungen inbegriffen. Zur Unterscheidung zwischen Funktionsdiagnose und Funktionsbeschreibung muss präzisiert werden, dass diese Entscheidung gemeinsam mit den Elternverbänden und den Fachpersonen aus dem Gesundheitsdienst und der Schule getroffen wurde. Ziel war es, Störungen, die beim schulischen Lernen zwar relevant sind, jedoch an für sich keine 'Behinderung' darstellen, von Beeinträchtigungen zu unterscheiden, die umfassende Auswirkungen auf das Lernen und die Teilhabe haben. Für alle Schülerinnen und Schüler besteht aber der Anspruch auf Differenzierungsmaßnahmen in der Schule und auch auf therapeutische Angebote der territorialen Dienste.

Die Bildungswissenschaftliche Fakultät der Freien Universität Bozen/Brixen bietet für Lehrpersonen aus der Grund-, Mittel- und Oberschule Spezialisierungskurse für den Integrationsbereich an. Darüber hinaus bieten das Deutsche Schulamt und das Pädagogische Institut jährlich ein vielfältiges und reichhaltiges Fortbildungsprogramm für alle Lehrpersonen an. Die größere didaktische Kontinuität der Lehrpersonen ist zum Teil durch die eingeführte Regelung zur Vertragsverlängerung für befristete Aufträge möglich, sie ist aber grundlegend Vertragsmaterie und muss somit im Rahmen der kollektivvertraglichen Verhandlungen mit den Gewerkschaften ausgehandelt werden."

jw