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Vollversammlung LSB: Unterricht in beiden Landessprachen intensivieren/ Ladinisch als Wahlfach

LPA - Nachprüfungen, Berufsmatura, Ladinischunterricht an deutschen und italienischen Schulen sowie die Möglichkeiten der Mitbestimmung an den Schulen, dies waren die Hauptthemen der Vollversammlung des Landesschülerbeirates am heutigen Mittwoch, 16. Januar. Gäste der Veranstaltung waren der Inspektor des italienischen Schulamts, Walter Cristofoletti und der Direktor des Landesamts für deutsche und ladinische Berufsbildung, Peter Duregger.

In der Mitte von links: Inspektor Walter Cristofoletti, Abteilungsdirektor Peter Duregger, Vorsitzender des Landesbeirates der Schüler Hannes Niederkofler, Stellv. Vorsitzender Juri Berlanda

Geleitet wurde die dritte Vollversammlung des laufenden Schuljahres vom Vorsitzenden des Landesschülerbeirates, Hannes Niederkofler. An der Sitzung, die im Bozner Realgymnasium stattgefunden hat, nahmen ca. 40 Vertreter der deutschsprachigen Oberschulen Südtirols sowie der pädagogische Betreuer Martin Holzner teil.

Einleitend berichtete Hannes Niederkofler von einem Treffen der Schülerbeiräte in Rom mit Unterrichtsminister Fioroni, das im vergangenen Dezember stattgefunden hat. Unter anderem kamen dabei Themen wie Schülercharta, Schulgebühren, Öffentlichkeitsarbeit und Nachprüfungen zur Sprache. Laut Niederkofler habe Minister Fioroni erklärt, dass sich an der Wiedereinführung der Nachprüfungen nichts ändere. Nicht zuletzt hätten die Ergebnisse der Pisa-Studie, die gravierende Bildungslücken bei den Schülern aufgezeigt hätte, zu dieser Entscheidung geführt. Der Landesschülerbeirat möchte bis zu seiner nächsten Versammlung eine Stellungnahme zu diesem Punkt vorbereiten. 

Der Inspektor des italienischen Schulamts Walter Cristofoletti befasste sich in seinem Beitrag mit dem Thema Immersion. Der Landesschülerbeirat äußerste sich positiv zu einer Intensivierung des Unterrichts in der jeweils zweiten Landessprache und kritisierte, dass es an den deutschen und italienischen Schulen in Südtirol keine Möglichkeit gäbe, Ladinisch zu lernen. Hannes Niederkofler: "Wir haben angeregt, Ladinisch als Wahlfach bzw. als Fach für den zusätzlichen freiwilligen Nachmittagsunterricht einzuführen."  

Der Direktor des Landesamts für deutsche und ladinische Berufsbildung Peter Duregger, informierte den Landesschülerbeirat über die mögliche Einführung der Berufsmatura und zeigte die damit verbundenen Problematiken auf. Einerseits sei es positiv, jungen Menschen, die sich mit 13 Jahren für das Erlernen eines Berufs entschieden hätten, noch die Möglichkeit zu geben, weiter zu studieren. Andererseits sei es nicht einfach, in die Berufsausbildung das gleiche Pensum an Stunden, die an den Oberschulen unterrichtet werden, zu integrieren. Auch zu diesem Thema möchte der LBS eine Stellungnahme erarbeiten.

In vier Arbeitsgruppen werden sich die Schülervertreter in den nächsten Wochen und Monaten mit der Schülercharta, der Öffentlichkeitsarbeit und der Organisation einer öffentlichen Kundgebung befassen und ihre Ergebnisse an Schullandesrat Otto Saurer weiterleiten.     

nd

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