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Ladinisches Kulturforum: Nachfrage in Musikschulen steigt

(LPA) Um die Musik ging's am vergangenen Samstag, 20. Oktober, beim ladinischen Kulturforum in Wolkenstein. Dabei wurde festgestellt, dass das Interesse an der Musik und einer musikalischen Ausbildung stetig steige und die Nachfrage nach Plätzen in den Musikschulen das Angebot mittlerweile übertreffe.

Über Musik diskutiert: Die Expertenrunde um Landesrat Mussner

Jahr für Jahr veranstaltet die Landesabteilung ladinische Kultur das Kulturforum, das sich auch Jahr für Jahr einem anderen Thema verschreibt. In diesem Jahr stand die Musik im Mittelpunkt des Forums, und zwar in deren unterschiedlichsten Ausprägungen. So erinnerte Landesrat Florian Mussner daran, dass Musik eine universale, von jedermann verstandene Sprache sei. "Daher sollte jeder die Möglichkeit haben, sich musikalisch auszubilden", so der Landesrat.

Wie die Experten im Rahmen einer Diskussionsrunde beim Kulturforum betonten, übersteige allerdings derzeit die Nachfrage an einer musikalischen Ausbildung das Angebot. Allein in Gröden mussten in diesem Jahr 124 Schüler auf einen Platz in den Musikschulen verzichten. Trotzdem sei die Begeisterung ungebremst: "Wir haben in den ladinischen Tälern nicht weniger als 13 Musikkapellen sowie 34 Chöre und auch die Anzahl ladinischer CDs, die auf den Markt kommen, steigt stetig", betonte Landesrat Mussner.

Beleuchtet wurde das Thema Musik auch von einer gänzlich anderen Seite: jener der Musiktherapie. Wie die Musikpädagogin Heidi Stuffer in ihrem Referat unterstrich, sei Musik deshalb ein geeignetes Therapie-Instrument, weil es nicht um Fertigkeiten gehe, sondern vielmehr um den Ausdruck von Gefühlen und um die Kommunikation. "Musik weckt Erinnerungen, baut Ängste ab und stärkt die Identität", betonte Stuffer. Zudem könne Musik Brücken schlagen, wo Sprache scheitere oder nicht gebraucht werde. Die Musiktherapie werde daher vor allem bei Menschen mit schweren Entwicklungsstörungen, etwa unter Autismus leidenden Personen, aber auch bei Menschen eingesetzt, die keinen Zugang zu den eigenen Gefühlen fänden.

chr

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