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LRMussner: "Weitere Stellen für den Integrationsunterricht an ladinischen Schulen gesichert"

LPA - Um dem wachsenden Bedarf an Unterstützungsmaßnahmen für Schüler mit Behinderung an den ladinischen Schulen entgegenzukommen, hat Landesrat Florian Mussner nun weitere Stellen für den Bereich Integration für das kommende Schuljahr gesichert. Die Landesregierung hat kürzlich auf seinen Antrag weitere 2,5 Stellen für den Bereich Integration genehmigt. „Dass Schüler mit Behinderung gemeinsam mit den anderen lernen können, ist eine Bereicherung für alle Schüler“, unterstreicht der Landesrat. Durch die zusätzlichen Stellen könne die Qualität im Bereich Integration weiterhin gewährleistet werden, sagt Mussner.

Derzeit gibt es an den ladinischen Schulen 23,5 Stellen für den Integrationsunterricht. „Heute, nach 30 Jahren schulischer Integration, ist selbstverständlich geworden, was bei Inkrafttreten des entsprechenden Gesetzes 1977 viel Skepsis und Widerstand ausgelöst hat: alle Kinder und Schüler – auch jene mit Beeinträchtigung - lernen in Kindergarten und Schule gemeinsam“, zieht Landesrat Mussner Bilanz. Nicht nur die soziale Integration der Schüler mit Behinderung sei gelungen, so Mussner. „Die Erzieherinnen und Lehrer in Kindergarten und Schule beteiligen Kinder und Schüler mit den verschiedensten Behinderungen je nach ihren individuellen Möglichkeiten und Bedürfnissen am Unterricht und fördern sie durch individualisierte und differenzierte Programmen“, freut sich der Landesrat.

Neu ist, dass durch die Erhöhung der Schul- und Bildungspflicht nun zunehmend häufiger auch Schüler mit Behinderung die Oberschule besuchen und dadurch weitere Kompetenzen erlangen, die ihnen bisher verwehrt waren. Hinzu kommt die veränderte Einstellung und Haltung in Schule und Kindergarten das Kind, den Mensch in seiner Ganzheit, mit seinen Fähigkeiten, Möglichkeiten und Kompetenzen in den Vordergrund zu rücken und nicht die Aufmerksamkeit vordergründig auf Einschränkungen und Defizite zu richten. Auch diese Entwicklungen bewertet Landesrat Mussner positiv. „Kindergarten und Schule können mit Stolz auf die vergangenen 30 Jahre Integration zurückblicken“, sagt der Landesrat. Er verweist in diesem Zusammenhang vor allem auf den tagtäglichen Einsatz und das Engagement der Erzieherinnen und Lehrer in dieser Sache hin.

Eine andere Entwicklung gibt zu denken. Der Wohlstand ist gewachsen, die medizinische Betreuung wurde verbessert, aber die Anzahl der Schüler mit Behinderung hat in den vergangenen Jahren in den ladinischen Tälern zugenommen. Für das kommende Schuljahr gibt es 89 Einschreibungen, bei denen eine Funktionsdiagnose vorliegt, 18 mehr als im Jahr davor. Die Gründe dafür sind vielschichtig, heißt es aus dem ladinischen Schulamt. Zu nennen sind die steigende Anzahl von schweren Beeinträchtigungen, die sich aus schwierigen familiären Situationen ergeben und die bessere medizinische Betreuung, durch die Kinder überleben, die früher keine Chancen hatten.

SAN