Aktuelles

Ruine Lichtenberg wird konsolidiert - Größte laufende Ruinensicherung

(LPA) An der Ruine Lichtenberg oberhalb des gleichnamigen Dorfs in der Gemeinde Prad läuft die derzeit größte Ruinensicherungs-Aktion des Landes. Vom Landesamt für Bau- und Kunstdenkmäler finanziert, wird hier mit Unterbrechungen seit rund 20 Jahren gearbeitet, derzeit ist man mit der Konsolidierung der Westmauer beschäftigt und will heuer auch noch das Nordwest-Rondell angehen.

Kein praktischer Wert aber von öffentlichem Interesse: Die Ruine Lichtenberg wird gesichert

In Zusammenarbeit mit dem Kuratorium Schloss Lichtenberg, hat man in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Arbeiten durchgeführt. So wurden die Binnenmauer im Palas wieder errichtet, die Mauerkronen, zwei Türme und der Keller gesichert. Derzeit wird die Konsolidierung der Westmauer fortgesetzt, wobei die Arbeiten heuer noch das Nordwest-Rondell aus dem 16. Jahrhundert erreichen sollen.

Begleitet werden die Sicherungsarbeiten an der Ruine vom Landesamt für Bau- und Kunstdenkmäler, die Grabungen vom Landesamt für Bodendenkmäler. Insgesamt sind bisher rund 735.000 Euro an öffentlichen Geldern in die Restaurierung geflossen. Dabei gilt die Sicherung von Ruinen als ein Schwerpunkt der Denkmalpflege, da das öffentliche Interesse an der Erhaltung groß ist, die meist privaten Besitzer aber keinen Nutzen aus den Anlagen ziehen können.

Die heutige Ruine Lichtenberg wird erstmals 1228 urkundlich erwähnt, ist aber möglicherweise bereits vor 1200 entstanden. Schon in den ersten Bauphasen wurde die äußere Ringmauer in der heutigen Größe angelegt. Auch die beiden Türme der Ruine stammen aus dieser Zeit. Im 14. Jahrhundert wurde die Anlage mit einem großen Palas und einem Nebengebäude zur gotischen Anlage ausgebaut und um 1400 mit kunsthistorisch bedeutenden Fresken ausgestattet, die heute im Innsbrucker Ferdinandeum zu sehen sind.

1513 gelangt die Burg in den Besitz der Familie Khuen-Belasi, in dem sie bis heute bleibt. Im 16. Jahrhundert wird sie weiter ausgebaut, Mitte des 19. Jahrhunderts schildern Berichte aber bereits den Verfall der Anlage, der in den 1920er Jahren so weit fortgeschritten ist, dass herabfallende Mauerteile sogar die Bürger von Lichtenberg gefährden. Anfang der 80er Jahre werden dann erste Arbeiten durchgeführt, bevor ab 1986 das Landesdenkmalamt in die Sicherung einsteigt.

chr

Bildergalerie