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Neues Ötzi-Forschungsinstitut vorgestellt

(LPA) Die berühmteste Gletschermumie der Welt, der Ötzi, hat nun ein eigenes Forschungsinstitut. Eingerichtet an der Eurac und gemeinsam mit dem Südtiroler Archöologiemuseum auf die Beine gestellt, ist das "Forschungsinstitut für Mumien und den Iceman" heute (12. Juli) von Landeshauptmann Luis Durnwalder und den Landesräten Sabina Kasslatter Mur und Otto Saurer vorgestellt worden.

Zentrales Forschungsobjekt des Instituts wird natürlich der Ötzi selbst sein, über den man alle Daten sammeln wird. Zudem wird das Institut zentrale Anlaufstelle für all jene, die Forschungsprojekte zum Ötzi durchführen wollen, egal ob diese Forschungen anthropologischer, genetischer oder medizinischer Natur sind. Allerdings reicht das Arbeitsspektrum des Forschungsinstituts an der Eurac über den Ötzi hinaus und wird auch Daten zu anderen Mumien und die Entwicklung neuer Konservierungstechniken für Mumien umfassen.

Seine Wurzeln hat das Institut in der Geschichte der Ötzi-Forschung, die zunächst nach der Überführung der Mumie nach Bozen an universitäre Strukturen außerhalb Südtirols vergeben worden ist. "Wir haben darauf hingearbeitet, die Ötzi-Forschung nach Südtirol zu holen und Bozen zum Anlaufpunkt aller interessierten Wissenschaftler zu machen", erklärte Landeshauptmann Durnwalder heute. Er betonte zudem, dass die Zusammenarbeit zwischen Eurac und Archäologiemuseum eine Bündelung von Wissen und Können zulasse.

Ähnlich äußerte sich heute auch Landesrat Saurer: "Dieses Institut wird international und interdisziplinär arbeiten und dies ist es auch, was wir im Rahmen unserer Forschungsförderung anstreben", so Saurer. Seine Kollegin Kasslatter Mur setzt zudem auf den Imagegewinn für das Archäologiemuseum: "Ein Museum kann sich nicht allein auf das Ausstellen konzentrieren, sondern muss auch die Forschung vorantreiben und sich so immer wieder ins Gespräch bringen", so die Landesrätin.

Geleitet wird das neue Forschungsinstitut vom deutschen Wissenschaftler Albert Zink, der sich gegen über ein Dutzend anderer Kandidaten aus fünf Staaten durchgesetzt hat. Finanziert wird das Institut vom Land und der Stiftung Sparkasse, die gemeinsam für die ersten drei Jahre eine Million Euro zur Verfügung stellen werden.

chr