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Landesregierung genehmigt Beschluss zur Schulreform

LPA - Drei Änderungen zur Schulreform, die an den deutsch- und ladinischsprachigen Grund- und Mittelschulen in Südtirol erprobt wird, hat die Landesregierung heute (Montag, 16. April) beschlossen. "Wir haben versucht, die Wünsche der Lehrerschaft zu berücksichtigen, Bürokratie abzubauen und den Verwaltungsaufwand zu verringern", erklärte dazu Landeshauptmann Luis Durnwalder.

Die Landesregierung genehmigte heute einen Beschluss zur Schulreform, in dem die von Bildungslandesrat Otto Saurer in der vergangenen Woche angekündigten Änderungen festgeschrieben sind. Wie bereits berichtet, will die Landesregierung an dem beschrittenen Weg der Individualisierung des Lernens festhalten. Die Reform soll daher grundsätzlich weitergeführt und in der Folge durch ein Landesgesetz geregelt werden. Bis dahin sollen die Schulen die Reform mit den heute beschlossenen Änderungen "unter Beachtung der Bedürfnisse vor Ort und unter Mitwirkung aller Lehrpersonen in Ausübung ihrer didaktischen und organistorischen Autonomie" umsetzen.

Ab dem kommenden Schuljahr wird es demnach an den deutsch- und ladinischsprachigen Grund- und Mittelschulen in Südtirol anstelle des bisherigen Kern-, Wahlpflicht- und Wahlbereich eine verpflichtende Unterrichtszeit und einen Wahlbereich geben. Die verpflichtende Unterrichtszeit unterteilt sich in eine für alle Schülerinnen und Schüler verbindliche Grundquote und eine der Schule vorbehaltende Pflichtquote, für die Schülerinnen und Schülern Wahlmöglichkeiten angeboten werden.

Im Beschluss wurde auch das Recht der Schülerinnen und Schüler auf eine individuelle und personenbezogene Lernberatung festgeschrieben, die über eine Fachberatung hinausgeht. Dadurch, dass die entsprechenden Richtlinien vom Lehrerkollegium festgelegt werden, soll die den Schulen zugestandene Autonomie respektiert werden.

Ähnliches gilt für die Lernfortschritte: Vorgeschrieben wird deren Dokumentation unter Beteiligung der Schüler; dies muss aber nicht mittels Portfolio geschehen, vielmehr legt auch in diesem Fall das Lehrerkollegium die entsprechenden Kriterien fest.

Die Lernberatung, die Möglichkeit der Selbstreflexion für Schüler sowie individuelle Wahlmöglichkeiten im Bildungsangebot sind für den zuständigen Landesrat Otto Saurer Fixpunkte der Bildungspolitik. „Die Reform", so der Bildungslandesrat, "orientiert sich an einer europäischen Entwicklung, nach der die Individualisierung des Lernens die vorausschauendste Maßnahmen ist, um Kindern und Jugendlichen einen optimalen Bildungsgang zu ermöglichen."

Auf der Grundlage des heutigen Beschlusses wird nun der Landeshauptmann das entsprechende Dekret erlassen. 

jw