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Landesjugendbeiräte bei Landeshauptmann Durnwalder

LPA - Die besondere Lebenssituation der Jugendlichen, das ehrenamtliche Engagement in der Jugendarbeit und das Wahlrecht mit 16 waren einige der Themen, die Ende vergangener Woche bei einer Aussprache zwischen den Landesjugendbeiräten für die deutsche bzw. die ladinische Sprachgruppe und Landeshauptmann Luis Durnwalder im Palais Widmann in Bozen zur Sprache gekommen sind. Der Landeshauptmann sprach sich für eine Stärkung des jugendlichen Widerstands gegen rechte Gewalt, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit, Sucht und Materialismus aus.

Die Landesjugendbeiräte für die deutsche und für die ladinische Sprachgruppe mit den Vorsitzenden Karlheinz Malojer und Michaela Taibon an der Spitze trafen sich Ende vergangener Woche zu einer Aussprache mit Landeshauptmann Luis Durnwalder. Themenschwerpunkt war die Lebenssituation von Jugendlichen, die vielfältige Entwicklungschancen und attraktive Lebensbedingungen bietet, aber zugleich geprägt ist von einer deutlichen Verschärfung gesellschaftlicher Konflikte und oftmals auch von Existenznöten, Leistungsdruck, Trennungsängsten und Bindungsschwierigkeiten.

Landeshauptmann Durnwalder teilte die Besorgnis der Landesjugendbeiräten über eine Zunahme rechter ausländerfeindlicher Positionen in der Gesellschaft. Er befürwortete die Unterstützung der Jugendarbeit in ihrem Engagement, Jugendliche nicht nur auf einem Stück ihres Weges zu begleiten und zu beraten, sondern sie vor allem zu einer offensiven Auseinandersetzung und Diskussion ihrer Alltagsbedingungen und Lebensperspektiven zu führen. Jugendlichen Widerstand gegen rechte Gewalt, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit, Sucht und Materialismus gelte es zu stärken. Die Jugendarbeit sei hier in besonderem Maße gefordert, verdiene aber deshalb auch eine entsprechende Unterstützung und Förderung, so der Landeshauptmann.

Gesprochen wurde außerdem über die Verbesserung der Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement junger Menschen und über Projekte in der Jugendarbeit, bei denen Jugendliche in öffentliche und soziale Einrichtungen, aber auch in Wirtschaftsbetriebe hineinschnuppern können (z.B. das Projekt JAWA im Wipptal). Dabei steht einer großen Nachfrage eine rechtlich unklare Situation gegenüber. Der springende Punkt ist, ob Jugendliche unter 15 im Rahmen solcher Projekte in Betrieben und  Einrichtungen „mitarbeiten“ dürfen oder nicht. Landeshauptmann Durnwalder sicherte seine Unterstützung zur Klärung und Verbesserung der rechtlichen Voraussetzungen zu.

Die Errichtung einer gemeinsamen Infrastruktur für alle Organisationen und Verbände der Jugendarbeit in Bozen war ein weiteres Thema der Aussprache, bei der außerdem über die politische Mitbeteiligung und Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen und die Kinder- und Jugendanwaltschaft gesprochen wurde. Landeshauptmann sagte zu, sich bei seinen Gesprächen in Rom zur Wahlrechtsreform für das allgemeine Wahlrecht ab 16 Jahren einsetzen zu wollen.

Natürlich war auch die Förderung von Investitionen in Einrichtungen der Jugendarbeit und jene der Jugendarbeit in ihrer ständigen Entwicklung durch eine laufende Erhöhung der finanziellen Mittel für die Basiskosten Gegenstand der Aussprache. Aus Mitteln des Nachtragshaushaltes sollte es heuer möglich sein, eine Verbesserung zu erzielen.

Abschließend dankte Landeshauptmann Durnwalder allen für das offene und konstruktive Gespräch. Der Vorsitzende Karlheinz Malojer verwies auf die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen allen Trägern der Jugendarbeit und dem Land und brachte seine Hoffnung zu Ausdruck, dass es gemeinsam mit Landesrätin Kasslatter Mur gelingen möge, den Schwung und die Kreativität der Jugendarbeit auch in Zukunft zu sichern.

jw