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Gesellschaft für die deutsche Sprache: Zweig in Südtirol

LPA - Die Gesellschaft für die deutsche Sprache wird in ihrem 60sten Lebensjahr ihre Fühler nach Südtirol ausstrecken. Die GfdS, die sich der Pflege und Erforschung der deutschen Sprache verschrieben hat, wird auf Betreiben von Bildungslandesrat Otto Saurer in Südtirol einen Zweig einrichten. Den Auftrag dazu bildet ein Referat des GfdS-Vorsitzenden Rudolf Hoberg am 19. März in Bozen.

Bildung und Kultur bauen auf Sprache auf. Sprache ist Voraussetzung für Kommunikation und soziale Entwicklung, Sprachbeherrschung ist eine Notwendigkeit in Ausbildung und im Berufsleben. Aber Sprache will nicht nur richtig sondern auch gut verwendet sein. Daher wurde 1947 im Nachkriegsdeutschland die Gesellschaft für die deutsche Sprache als politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache gegründet. Das Bewusstsein für die deutsche Sprache in der Öffentlichkeit zu vertiefen, ist ihr Ziel. Außerdem beobachtet sie die Sprachentwicklung kritisch und gibt auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschung Empfehlungen für den allgemeinen Sprachgebrauch.

Im mehrsprachigen Südtirol, wo für die verbale Kommunikation meist der Dialekt benutzt wird und neben den Interferenzen aus dem Englischen seit jeher auch solche aus dem Italienischen an der Tagesordnung sind, sind Sprache und Sprachgebrauch täglich Thema. Es gibt mehrere Stellen, die die Sprachentwicklung in Südtirol beobachten und sich für einen bestmöglichen Sprachgebrauch stark machen, darunter auch die im Südtiroler Kulturinstitut angesiedelte Sprachstelle. Diese Stellen und Dienste könnten nun unter den Schwingen der Gesellschaft für die deutsche Sprache gebündelt werden. Das zumindest ist das Ansinnen von Landerat Otto Saurer, der die Einrichtung eines GfdS-Zweigs und somit die Anbindung Südtirols an die Initiativen des deutschen Vereins anstrebt. Zu diesem Zweck wird Rudolf Hoberg, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache, am 19. März nach Südtirol kommen. Der neue Zweig soll seinen Sitz am Deutschen Schulamt beziehungsweise im Pädagogischen Institut haben, und von Schulinspektor Josef Duregger geleitet werden. Der Zweig Bozen wird wie alle anderen Zweige selbstständig arbeiten und sich die Vernetzung der verschiedenen Sprachinitiativen in Südtirol und der damit verbundenen Institutionen zur ersten Aufgabe machen.

Die GfdS unterhält in vielen Orten des In- und Auslands ehrenamtlich geleitete Zweigvereine, diese reichen von Athen über Berlin bis nach Chicago und Boston. Auch in Innsbruck gibt es einen Zweigverein, der an der Universität angesiedelt ist.

GfdS-Vorsitzender Hoberg wird

am Abend des 19. März 2007
um 19.30 Uhr
am Sitz der Freien Universität Bozen
in der Sernesistraße (Trakt A – 1. Stock, Hörsaal 101)


über die „Neuere Entwicklungen in der deutschen und europäischen Sprachenpolitik“ sprechen.

jw