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Schule / Kultur | 29.01.2007 | 16:42

Erziehung kann man lernen - Neue Elternkurse in Südtirol

LPA – „Erziehung kann man lernen“ ist das Motto, nach dem nun südtirolweit neben anderen Elternkursen neu die Elternkurse „Starke Eltern–starke Kinder“ angeboten werden. Diese sollen Eltern in ihrem Erziehungsauftrag unterstützen und stärken. Insgesamt 16 Referentinnen und Referenten wurden im vergangenen Jahr befähigt, diese Elternfortbildungen anzubieten. Die Multiplikatorenqualifizierung ist Teil des Maßnahmenpaketes, dessen Umsetzung sich Familienlandesrätin Sabina Kasslatter Mur für die laufende Legislaturperiode vorgenommen hat.

Veranstaltet wurde die Schulung für Referentinnen und Referenten in Erziehungsfragen vom  Familienbüro in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund und dem Katholischen Verband der Werktätigen KVW. Die Referentenqualifizierung zu diesem Elternkurs fand im Herbst 2006 statt. In der Folge wurde auch ein Konzept für eine „Regionalgruppe“ ausgearbeitet, in der der Austausch der Referenten untereinander, mit dem KVW, dem Familienbüro und dem Deutschen Kinderschutzbund sowie die Zusammenarbeit und die Weiterentwicklung gesichert werden.  

Die Qualifizierung wurde von 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erfolgreich abgeschlossen, die nun ihrerseits ihr Wissen an interessierte Eltern weitergeben beziehungsweise Kurse anbieten können. Alle Schulungsteilnehmerinnen und Teilnehmer brachten bereits eine abgeschlossene pädagogische Ausbildung und Erfahrung in der Arbeit mit Erwachsenengruppen mit.

Die Organisation der Elternkurse läuft über den KVW. Vereine und öffentliche Körperschaften, aber auch Gruppen ab acht Müttern und Vätern können sich an den KVW wenden, der dann in Absprache mit den Anfragenden für die Durchführung der Kurse sorgt.  

Bei der Erarbeitung des Konzeptes für die Referentenausbildung hat das Familienbüro des Landes vor allem auf die Erfahrungen in Deutschland zurückgegriffen, wo „Starke Eltern–starke Kinder“-Elternkurse schon seit vielen Jahren angeboten werden. Mittlerweile gibt es in der Bundesrepublik 6600 aktive Referentinnen.

Um sich ein Bild über die Entwicklung der Bildungsarbeit für Familien und der Familienbegleitung in Deutschland zu machen, besuchte Familienbüro-Leiterin Gudrun Schmid gemeinsam mit der Leiterin des Bildungsreferates im KVW, Eva Burger, am vergangenen Wochenende in München den jährlichen Fachtag von „Starke Eltern - starke Kinder“.

Am Rande der Veranstaltung trafen sie mit Paula Honkanen-Schoberth zusammen. Die gebürtige Finnin, die Soziologie, Psychologie und Pädagogik studiert hat und als Familientherapeutin arbeitet, hat das Konzept des Kurses "Starke Eltern - starke Kinder" auf Grundlage der finnischen Elternkurse entwickelt. Auf diese Kurse, die vom deutschen Kinderschutzbund seit vielen Jahren angeboten werden und in einigen Kindertagesstätten und in manchen der Kinderbetreuungstätigkeiten verpflichtend sind, baut auch das Südtiroler Projekt auf. Der Elternkurs „Starke Eltern–starke Kinder“ wurde sehr gut evaluiert und von Fachleuten wie Siegried Tschöppe Scheffler als beispielhaft bezeichnet. In Deutschland wurde das Fortbildungsangebot kürzlich auch auf die Bedürfnisse türkischer Eltern zugeschnitten und 20 türkische Referentinnen ausgebildet.

"Weil die Ansprüche an Familien immer größer werden, weil Partnerschaft, Kindererziehung und Pflege für Eltern zu einer großen Herausforderung geworden sind, muss die Politik Angebote für die Stärkung der gesamten Familie entwickeln", so die zuständige Familien-Landesrätin Kasslatter Mur, "die Ausbildung von Multiplikatoren ist ein weiteres dieser Angebote nach dem Elterntelefon und dem Bildungsprojekt „Familien in Südtirol früh stärken“ in Zusammenarbeit mit der Universität.“

Interessierte Einrichtungen und Elterngruppen erhalten alle Informationen sowie organisatorische Begleitung im Bildungsreferat des KVW, Tel.: 0471 300213, bildungsreferat@kvw.org. Die Durchführung von Elternkursen wird vom Land als Bildungsarbeit für Familien auch finanziell gefördert.

jw

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