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Höhere Lehre: Abkommen zwischen LR Saurer und Sozialpartnern

(LPA) Mit dem neuen Lehrlingsgesetz ist die Höhere Lehre eingeführt worden, eine Lehre also, die sich an alle richtet, die schon eine Erstausbildung (Oberschule, Fachschule, Lehre) hinter sich haben. Landesrat Otto Saurer hat heute (17. Jänner) mit dem Unternehmerverband und den Gewerkschaften ein Abkommen geschlossen, das die Rahmenbedingungen der Höheren Lehre festschreibt.

Rahmen festgelegt: LR Saurer mit den Vertretern von Land, Unternehmerverband und Gewerkschaften
Vorgesehen ist die Höhere Lehre als neue Form der dualen Ausbildung, um denjenigen, die bereits eine Erstausbildung hinter sich haben, eine Zusatzqualifikation oder Spezialisierung zu ermöglichen. Laut dem neuen Lehrlingsgesetz dauert die Höhere Lehre in der Regel eineinhalb bis drei Jahre, in besonders komplexen Berufen auch länger.

Wie diese neue Form der Ausbildung in der Praxis aussehen wird, hat Landesrat Saurer heute mit den Sozialpartnern in einem Rahmenabkommen festgeschrieben. So ist darin enthalten, dass die Höhere Lehre für alle für die Industrie relevanten Profile einheitlich drei Jahre dauern soll. Für zwei Jahre der schulischen Ausbildung, also insgesamt 400 Stunden, übernimmt die Berufsbildung die Finanzierung und die Organisation des Unterrichts.

Für das dritte Ausbildungsjahr ist dagegen der Lehrbetrieb verantwortlich: die Lehrlinge besuchen dabei firmenspezifische Kurse und haben Zeit, eine Projektarbeit zu erstellen, die sie bei der Lehrabschlussprüfung vorlegen. Alle Aktivitäten werden im Vorfeld in einem individuellen Ausbildungsplan festgehalten und am Ende schriftlich dokumentiert.

Auch wenn das Rahmenabkommen als Pilotprojekt angelegt und als solches bis 2010 gültig ist, bezeichnet es Landesrat Saurer als wichtigen Schritt in der Umsetzung der Höheren Lehre. So stehe, wie Peter Duregger, Direktor der Landesabteilung für deutsche und ladinische Berufsbildung, erklärt, dem Start der Lehrlingsausbildung in den neuen Verwaltungsberufen "Verwaltungsfachkraft" und "Betriebsbuchhalter" nichts mehr im Wege. Zahlreiche Südtiroler Firmen wollten in diesem Bereich Lehrlinge einstellen.

Gleichzeitig arbeite das Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung zusammen mit den Sozialpartnern an weiteren neuen Berufsprofilen für die Höhere Lehre. Für die Profile "Bankkaufmann/frau" und "Versicherungskaufmann/frau" stehen die Verhandlungen kurz vor dem Abschluss. Im handwerklichen Bereich werden in Zukunft KFZ-Techniker die Möglichkeit haben, sich mit einer Höheren Lehre zu "KFZ-Mechatroniker" ausbilden zu lassen.

chr

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