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Knapp vier Millionen Euro für die Restaurierung von Kulturgütern

LPA – Für die Restaurierung und Instandsetzung von Kulturgütern hat die Landesregierung vor wenigen Tagen fast vier Millionen Euro zur Verfügung gestellt. "Mit diesem Geld unterstützten wir mit unterschiedlichen Beträgen 134 Restaurierungsmaßnahmen an Bau- und Kunstdenkmälern", so die für Denkmalpflege zuständige Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Ziel der Maßnahme sei es, so die Kulturlandesrätin, die Zeugnisse unserer Geschichte und unserer Kultur zu erhalten und neu zu beleben. Insgesamt förderte das Land die Restaurierung von Kulturgütern in diesem Jahr mit fünf Millionen Euro.

Das Caspar-Waldmann-Gemälde im Brunecker Ansitz Sternbach
Die Gesamtsumme, die das Land in diesem Jahr für die Restaurierungsmaßnahmen zur Verfügung stellt, entspricht nach den Worten der Amtsdirektorin für Baudenkmäler, Waltraud Kofler Engl, in etwa jener des Vorjahres: "Von den Fördermitteln, die wir in diesem Jahr zweckgebunden haben, fließen fast die Hälfte in den kirchlichen Bereich. Bei den jüngst genehmigten zwei Beschlüssen sind es mit 1,57 Millionen Euro über 40 Prozent. 52 Baumaßnahmen an und in Kirchen werden damit bezuschusst."

Die Schwerpunktmaßnahmen im kirchlichen Bereich sind die Restaurierung des Pfarrkirchturms von Niederlana, für die 292 Euro bereitgestellt wurden sowie jene des gotischen "Weißen Turms" der Pfarrkirche St. Michael in Brixen, die das Land mit 231.000 Euro bezuschusst. Während in Brixen bereits gearbeitet wird, soll die Restaurierung in Lana im kommenden Jahr anlaufen. Dies gilt auch für die Restaurierung des Kirchturms von Kastelruth, für die knapp 85.000 Euro bereit stehen.

Eine weiteres umfassendes Projekt im kirchlichen Bereich ist die Fortführung der Restaurierungsarbeiten an der Dominikanerkirche in Bozen. Im kommenden Jahr soll mit der Restaurierung des Kircheninneren, des Presbyteriums und der gotischen Wandmalereien begonnen werden, für die das Land nun 169.000 Euro zweckgebunden hat. Mit Hilfe der aus den Lotto-Einnahmen nach Südtirol rückfließenden Finanzmittel werden hingegen die Restaurierungsarbeiten am gotischen Kreuzgang des Bozner Klosters auch im nächsten Jahr fortgeführt.

Als wichtige Restaurierung wertet Amtsdirektorin Kofler Engl jene der Pfarrkirche von Thuins oberhalb von Sterzing, die über eine wertvolle barocke Ausstattung verfügt. Das Land steuert knapp 120.000 Euro bei.

Für Restaurierungsarbeiten an öffentlichen Bauten hat die Landesregierung 247.000 Euro bereitgestellt, davon über 30.000 Euro für verschiedene Restaurierungsarbeiten am ehemaligen Rathaus von Steinhaus, dem Faktorhaus, und 17.000 Euro für die statische Sicherung und Entfeuchtung des gemeindeeigenen Mesnerhauses in Vahrn. Für die Restaurierung von Holzskulpturen (Schlangen) geht mit 925 Euro der kleinste Betrag im Bereich der öffentlichen Bauten an das Meraner Stadtmuseum.

Vom Land gefördert werden auch in diesem Jahr wieder Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten an verschiedenen Burgen und Ansitzen, darunter der Ansitz Pernwerth in Innichen, für den das Land 156.000 Euro zur Verfügung stellt. In die Instandsetzung des Überetscher Renaissance-Ansitzes Thalegg fließt auch in diesem Jahr ein beachtlicher öffentlicher Beitrag. Es sind 111.000 Euro, die für statische Sicherungsarbeiten und die Neueindeckung der Kapelle bestimmt sind. Im Unterland wird der Pottaschenhof in Auer (Ansitz Nardin) mit einem Zuschuss von 150.000 Euro gesichert, neu eingedeckt und restauriert. Schließlich beteiligt unterstützt das Land die Restaurierung des jüngst entdeckten Caspar-Waldmann-Deckengemäldes im Ansitz Sternbach in Bruneck mit 11.000 Euro. 

Mit 105.000 Euro kann das Kuratorium Schloss Lichtenberg für die Weiterführung der Sicherungs- und Konsolidierungsarbeiten an der Schlossruine rechnen, die bereits seit mehreren Jahren laufen.

Auch aus dem bäuerlichen Bereich gibt es geförderte Maßnahmen, so der baufällige "Schmiedhof" in Rabenstein im Passeiertal. Die statische Sicherung und Neueindeckung des Hofes im Blockbau finanziert die öffentliche Hand mit knapp 47.000 Euro.

Die Höhe der von der Landesregierung kürzlich gewährten Zuschüsse reicht von 480 Euro für Restaurierungsarbeiten an zwei Altarfiguren der Kapelle von Asten im Sarntal bis hin zu den erwähnten 292.000 Euro für die Restaurierung des Pfarrkirchturms von Niederlana.  

Die Zuschüsse werden Besitzern denkmalgeschützter Objekte über den Weg der direkten Förderung unabhängig von ihrem Einkommen und Vermögen gewährt. Sie decken von bis zu 50 Prozent der denkmalbedingten Mehrkosten ab. Bei öffentlichen Bauten kann dieser Prozentsatz in besonderen Fällen auf bis zu 90 Prozent ansteigen. „Mit den nun gewährten Zuschüsse wurden alle bis Oktober eingereichten Ansuchen sowie Restansuchen aus dem Jahr 2005 bearbeitet beziehungsweise berücksichtigt“, so Amtsdirektorin Kofler Engl.

jw

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