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Südtirol und der Abessinienkrieg: Buchvorstellung am 12. Dezember

LPA – In Abessinien, dem heutigen Äthiopien, kämpften Südtiroler Soldaten erstmals im italienischen Heer. 70 Jahre nach diesem letzten Kolonialkrieg großen Stils hat das Südtiroler Landesarchiv das Buch „Zwischen Duce und Negus“ herausgegeben, das am kommenden Dienstag, 12. Dezember um 11 Uhr im Ansitz Rottenbuch in Bozen vorgestellt wird.

Die italienische Geschichtsschreibung hat die Eroberung Äthiopiens durch Mussolinis Armeen lange Zeit verdrängt. Das faschistische Italien hat diesen ersten „modernen Massenkrieg“ brutal geführt und damit die Legende vom „humanen“ italienischen Kolonialismus widerlegt. Im Mai 1936, nach Eroberung der Hauptstadt Addis Abeba, rief Mussolini das damit neu entstandene faschistische „impero“ aus. Abessinien und Südtirol bildeten ab diesem Zeitpunkt dessen Grenzen.

Etwa 1200 Südtiroler standen in Ostafrika in italienischer Uniform im Einsatz, während Hunderte desertierten bzw. sich durch Flucht über die Grenze dem Einberufungsbefehl entzogen. An den Abessinienkrieg erinnern in Südtirol heute der „Kapuzinerwastl“ in Bruneck ebenso wie die weniger bekannte, 1938 eingeweihte Siegessäule hinter dem Siegesdenkmal in Bozen. "Das Buch „Zwischen Duce und Negus. Südtirol und der Abessinienkrieg 1935–1941" ist die erste eingehende und reich mit zeitgenössischem Bildmaterial ausgestattete Untersuchung und Dokumentation für Südtirol zum Thema. Der  Band wird

am Dienstag, 12. Dezember

um 11 Uhr

im Landesdenkmalamt, Ansitz Rottenbuch,

A.-Diaz-Straße 8 in Bozen vorgestellt.

Die Vorstellung des Bandes übernimmt der Herausgeber, Gerald Steinacher vom Südtiroler Landesarchiv, eine Einführung in die Gesamtproblematik des Abessinienkriegs bietet der renommierte und im deutschen Sprachraum führende Experte Aram Mattioli von der Universität Luzern.

Landesrätin Sabina Kasslatter Mur wird - sofern es die Haushaltsdebatte im Landtag zulässt - bei der Buchvorstellung ebenso dabei sein wie ihre Ressortdirektorin Berta Linter, Landeskonservator Helmut Stampfer und Landesarchivar Josef Nössing.

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