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LR Kasslatter Mur im Dialog mit Südtirols Musikschaffenden

LPA – Zum ersten „Musikdialog“ lud Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur Südtirols Musikschaffende ins Neue Stadttheater von Bozen. Vertreter aus allen Bereichen der Südtiroler Musikwelt brachten dem Kulturbeirat und der Landesrätin ihre Anliegen vor. „Ihre Aussagen werde ich einbeziehen, wenn es um kulturpolitisch Entscheidungen geht“, sagte Kasslatter Mur und forderte ihrerseits von den Vertretern der Südtiroler Musikwelt eine engere Kooperation auf allen Ebenen.

Sabina Kasslatter Mur spricht zu den Musikschaffenden.
Landesrätin Sabina Kasslatter Mur hat sich ein besonderes Datum für den ersten Südtiroler Musikdialog einfallen lassen: Am Vorabend des 250. Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart traf die Kulturlandesrätin gestern (26. Jänner) die Musikschaffenden Südtirols zum ersten umfassenden Meinungsaustausch. Bei der Veranstaltung wurde aber nicht Mozarts Geburtstags gefeiert und auch nicht der Blick in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft gerichtet. Vor der Landesrätin und den Mitgliedern des Landeskulturbeirates stellten über 40 Musikschaffende, Veranstalter und Festivalgestalter ihren Beitrag zum Südtiroler Musikleben vor, legten ihre Visionen zur künftigen Entwicklung im Musikbereich dar und äußerten ihre Wünsche an die Kulturpolitik.

Die Musikschaffenden berichteten von den bürokratischen Schwierigkeiten bei der Abwicklung von Sozialversicherungsangelegenheiten (ENPALS) und der Abrechnung der Autorenrechte über die SIAE. Da dieser Bereich jedoch eine zentralstaatliche Kompetenz betrifft, konnte Kasslatter Mur keine direkte Hilfe in Aussicht stellen. Für die Landesrätin wäre es jedoch vorstellbar, Bemühungen der Vereine und Verbände bei der Beratung in Verwaltungs- und Rechtsfragen zu unterstützen. Grundsätzlich sei ihr sehr daran gelegen, so Kasslatter Mur, dass innerhalb der Musikwelt eine regere Zusammenarbeit und ein stärkerer Austausch stattfindet.

Viele der Anwesenden äußerten den Wunsch nach höheren Förderbeiträgen, da diese in den vergangenen Jahren gleichgeblieben seien. Kasslatter Mur dazu: „Mittel- und langfristig werden die Fördermittel nicht wesentlich ansteigen. Deshalb liegt es an den Vereinen und Verbänden, über Kooperationen ihr Potential noch besser auszuschöpfen“. Die Musikschaffenden sprachen sich beim Thema Förderungen für eine klare Abgrenzung zwischen der ehrenamtlichen und professionellen Tätigkeit aus. Der Wettbewerb um Sponsorengelder werde härter, die Wirtschaft - insbesonders die Tourismusbranche - investiere noch zu wenig und das trotz der Tatsache, dass die Hälfte der Festivalbesucher aus Gästen bestehe, sagten die Musikveranstalter.
Zielgruppe der meisten Musikschaffenden in Südtirol ist die Jugend. Die Anwesenden teilten der Landesrätin, dass diesbezüglich vor allem bei der modernen Musik ein Nachholbedarf in den Ausbildungsmöglichkeiten bestehe. Einige Veranstalter regten auch Publikumsbefragungen an, um das vielfältige Angebot auf das Zielpublikum abstimmen zu können. Darüber hinaus denken die Musikschaffenden an die Erstellung eines gemeinsamen Veranstaltungskalenders.

„Ich werde die hier gemachten Anregungen einbeziehen, wenn es um kulturpolitische Entscheidungen  im Bereich der Musik geht. Traditionen pflegen und der modernen und zeitgenössischen Musik in unserem Land einen angemessenen Raum geben ist unser gemeinsames Ziel. Tradition und Innovation sind aus meiner Sicht die tragenden Elemente eines interessanten musikalischen Angebotes, aber auch der musikalischen Kreativität insgesamt“, sagte die Landesrätin abschließend.

ohn

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