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Schule / Kultur | 19.01.2006 | 15:55

Neues Ötzi-Buch "The Chalcolithic Mummy" vorgestellt

(LPA) Der weltweit einzigartigen Konservierungstechnik, mit der die Gletschermumie Ötzi erhalten wird, ist der dritte Band der wissenschaftlichen Reihe rund um den Mann aus dem Eis gewidmet, die vom Archäologiemuseum im Folio-Verlag herausgegeben wird. Der neue Band mit dem Titel "The Chalcolithic Mummy - In Search of Immortality" ist heute (19. Jänner) im Archäologiemuseum vorgestellt worden.

Für das Werk verantwortlich zeichnet Marco Samadelli, ein auf Kühltechnik spezialisierter Mitarbeiter des Südtiroler Archäologiemuseums, als Co-Herausgeber firmiert Eduard Egarter Vigl. Die Herausgeber haben in diesem Buch ein Dutzend Aufsätze gesammelt, die allesamt die hochkomplexe Konservierung des Mannes aus dem Eis zum Inhalt haben. Nachdem die Sprache der Wissenschaft Englisch ist, wurde der neueste Band der Ötzi-Reihe auch in dieser Sprache publiziert, wobei kurze Abstracts in Deutsch und Italienisch in das Thema des Buches einführen.

Nach rund 5300 Jahren, in denen Mutter Natur, sprich: der Gletscher für die Konservierung des Mannes aus dem Eis gesorgt hatte, musste mit seiner Entdeckung die Technik an dessen Stelle treten. Es galt demnach, eine Methode zu finden und diese technisch umzusetzen, die einerseits die Konservierung des Ötzi ermöglichten, gleichzeitig aber auch seine museale Präsentation erlauben würde. Zehn Jahre lang hat man experimentiert und die Technik verfeinert, sodass man nun einen weltweit einzigartigen Konservierungsstandard für Feuchtmumien erreicht habe, so das Fazit des Buchs. 

Die heutige Buchvorstellung im Archäologiemuseum genutzt hat Lorenzo Dal Rì, Direktor des Landesamtes für Bodendenkmäler, um über die neuesten Erkenntnisse über Ötzi und seine Zeit zu referieren. Dal Rì führte dabei aus, dass neueste Funde ein Überdenken der bisherigen Thesen rund um die soziale Stellung des Mannes aus dem Eis und die Umstände seines Todes notwendig machten. So sei in der Nähe des Fundortes des Ötzi ein Menhir entdeckt worden, auf dem ein Mann dargestellt sei, der einem anderen Mann mit einem Pfeil in den Rücken schieße. Diese Darstellung passe letztendlich zu den medizinischen Untersuchungen, die eine Pfeilspitze in der Schulter des Mannes aus dem Eis zutage gefördert hatten.

chr

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