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Schulamt weist Kritik an mangelnden Sprachkenntnissen zurück

LPA - Der Landtagsabgeordnete Franz Pahl hat in der Rede zum Landeshaushalt und im Rundfunk die Sprachkenntnisse der jungen Südtiroler kritisiert und den Verantwortlichen im Bildungsbereich Untätigkeit vorgeworfen. Schulamtsleiter Peter Höllrigl weist die Vorwürfe entschieden zurück.

„Alle vorhandenen Daten zeigen, dass die Sprachkompetenz der Südtiroler Jugendlichen höher ist als jene der Gleichaltrigen in Deutschland und Österreich. Kein anderes Land bietet den Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen und Lehrern ein umfangreicheres und besseres Fortbildungsprogramm an. In der Leseförderung ist Südtirol inzwischen zu einem Musterland in Mitteleuropa geworden, das immer wieder von Delegationen von Politikern und Experten besucht wird. Dies gilt in zunehmendem Maße auch für das Lernen in den deutschen Kindergärten und die deutsche Schule insgesamt“, stellt der Schulamtsleiter klar.

Höllrigl verweist in Bezug auf die Sprachkenntnisse auf die PISA-Studie. Diese habe klar ergeben, dass die deutschsprachigen 15-Jährigen in der Lesekompetenz in Europa an führender Stelle liegt. Die Lesekompetenz wirke sich in entscheidender Weise auf die Sprachkompetenz und auf die Lernleistungen in allen anderen Fächern aus, so Höllrigl.

Das Deutsche Schulamt und das deutsche Pädagogische Institut haben 2003/2004 ein Sprachenkonzept ausgearbeitet, das dem Sprachunterricht eine Richtung gibt. „Darin sind eindeutige Aussagen zur Ausrichtung der Sprachdidaktik und zur Bedeutung der Hochsprache enthalten. Darüber hinaus hat die Landesregierung am 28. Juli 2003 ein umfangreiches Paket von Maßnahmen zur Förderung des Sprachenlernens beschlossen. Eine Reihe von Maßnahmen haben das Pädagogisches Institut und das Schulamt bereits durchgeführt, die anderen befinden sich in der Durchführungsphase. Das Sprachenportfolio beispielsweise, das auf dem europäischen Referenzrahmen fußt, ist ein wertvolles Instrument zur Fremd- und Selbsteinschätzung der Sprachenkenntnisse und zur Reflexion des Sprachenlernens.“, weist der Schulamtsleiter auf die vielfältigen Aktivitäten im Bildungsbereich hin.

Bereits im Vorschulbereich wird auf das Erlernen der Hochsprache Wert gelegt. Höllrigl: „In einem zweijährigen Lehrgang werden derzeit 25 Kindergärtnerinnen und Experten in der Sprachentwicklung von Kindern im Kindergartenalter ausgebildet. Der Lehrgang wird im April 2006 abschließen“. In der Kindergartendirektion Bozen und Unterland sind hingegen schon umfangreiche Projekte zur Sprachförderung der Kinder durchgeführt worden. Für die Grundschule ist ein zweijähriger Lehrgang zu Expertinnen für Sprachentwicklung im Grundschulalter konzipiert worden, ein Lehrgang zur Ausbildung von Expertinnen für den Anfangsunterricht, die entscheidende Phase des Lesen- und Schreibenlernens, wird im Februar 2006 abgeschlossen.

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