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Servicestelle für Museen stellt sich vor

LPA - Südtirols vielfältige Museumslandschaft mit ihren über 70 kleinen und großen Museen zu vernetzten und die Entwicklung des Museumswesen durch Dienstleistungen und Hilfestellungen zu fördern, sind die Schwerpunktaufgaben der neuen "Servicestelle Museen". Die im deutschen Kulturressort angesiedelte Dienststelle ist sprachgruppenübergreifend Ansprechpartner für alle Südtiroler Museen. Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur bezeichnete die Servicestelle Museen bei der heutigen (22. November) Vorstellung im Bozner Palais Widmann als "wichtige immaterielle Unterstützung für die Südtiroler Museumslandschaft".

Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bei der Vorstellung der Servicestelle.
Südtirols Museen haben seit einigen Monaten einen direkten Ansprechpartner in der Landesverwaltung. Auf Initiative von Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur und der Landesabteilung für deutsche Kultur wurde zu Jahresbeginn im Kulturamt die Servicestelle Museen eingerichtet. Geleitet wird die Servicestelle von der Kunsthistorikerin Alexandra Pan, der mit Esther Erlacher eine weitere Kunsthistorikerin zur Seite steht.

Die Servicestelle, die zu Jahresbeginn ihre Arbeit aufgenommen hat, soll Ansprechpartner für alle Südtiroler Museen – sowohl öffentliche, als auch private – in Fragen des Museumswesens sein. Aufgabe der Museumsstelle ist es, durch verschiedene Initiativen das Südtiroler Museumswesen insgesamt, aber auch die einzelnen Museen in ihrer Rolle und ihrer Entwicklung ebenso wie die Zusammenarbeit der einzelnen Museen untereinander zu fördern. „Mit der Konzeption und dem Aufbau eines Museumsnetzwerkes will die Südtiroler Landesregierung einen Verbund schaffen, der den Zugang zum Südtiroler Kulturerbe fördert und die Erhaltung und Aufbereitung der musealen Güter unterstützt“, erklärt Alexandra Pan, Beauftragte für die Servicestelle.

In Südtirol gibt es derzeit neben den acht in der "Körperschaft Landesmuseen" zusammengeschlossenen Landesmuseen und dem Landesmuseum Schloss Tirol, sechs kirchliche, knapp 20 öffentliche und an die 40 private Museen. "Diese Museen werden von uns mit sechs Millionen Euro an Steuergeldern im Jahr gefördert", erklärte Museumslandesrätin Kasslatter Mur bei der heutigen Vorstellung, "von diesem Betrag gehen 2,5 Millionen Euro an die Museumskörperschaft, 540.000 Euro an das Landesmuseum Schloss Tirol, 860.000 Euro an das Museion und zwei Millionen Euro an die restlichen Museen." Für die Servicestelle sei eine Jahresfinanzierung von 30.000 Euro vorgesehen, so die Landesrätin weiter. Sie stellte gleichzeitig einen Vergleich mit der Nachbarprovinz Trient an, wo allein für das Mart in Rovereto elf Millionen Euro im Jahr zur Verfügung gestellt werden.

Als vorrangige Aufgaben der Servicestelle wurden die Erstellung eines Leitbildes und eines Entwicklungsplanes für den Südtiroler Museenbereich, die Koordinierung der Kommunikations- und Werbeinitiativen und die gemeinsame Fortbildung genannt. Ein wichtiges Projekt, das die Servicestelle betreut, ist die Katalogisierung aller Südtiroler Kulturgüter. Die vorbereitenden Arbeiten dafür laufen seit 2003. Das Projekt, an dem auch die Landesabteilung Denkmalpflege, die zuständigen kirchlichen Stellen und die Museen teilhaben, soll im kommenden Jahr mit der Erstellung einer Datenbank abgeschlossen werden. Die Landesrätin für deutsche Kultur, Denkmalpflege und Museen misst dem 750.000 Euro teueren Großprojekt "große kulturpolitische Bedeutung" bei.

Aufgezählt wurden im Rahmen der Pressevorstellung auch eine Reihe von Initiativen, die die neue Dienststelle in den vergangenen Monaten gestartet hat, darunter die Einführung eines Südtiroler Museumstages, der museumsspezifischen Anliegen und der Weiterbildung der Museumsleute gewidmet ist und erstmals am 12. November 2005 stattgefunden hat. Erstmals wurde auch der internationale Museumstag im Mai mit besonderen Besucherattraktionen durch die Museumsstelle koordiniert und begleitet. Darüber hinaus hat die Servicestelle mit der Veröffentlichung eines zweimonatigen Newsletter für Museumsleute begonnen, auf die Bedürfnisse der Museen zugeschnittenes Weiterbildungsprogramm erarbeitet und die Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Fachleuten und Gremien aufgenommen.

Die Museums-Servicestelle hat ihren Sitz in Bozen, im Landhaus VII, Andreas-Hofer-Straße 18, Tel.: 0471 41 33 66, E-Mail: kultur@provinz.bz.it.

jw

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