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Tag der ladinischen Kultur beschäftigt sich mit der Toponomastik

(LPA) Wie kann man die Toponomastik in den ladinischen Tälern regeln, gleichzeitig aber die eigene Identität bewahren? Diese Frage haben sich heute (20. Oktober) Fachleute im Rahmen des "Tages der ladinischen Kultur" gestellt. Eine Regelung - darüber waren sich auch Landeshauptmann Luis Durnwalder und Landesrat Florian Mussner einig - müsse die Geschichte, die Wünsche der Bevölkerung und die rechtliche Lage in Betracht ziehen.

Reges Interesse am "Tag der ladinischen Kultur"
Die Toponomastik ist in Südtirol ein heißes Eisen. Für einen geographischen Teilbereich, jenen der ladinischen Täler, hat man heute im Rahmen des "Tages der ladinischen Kultur" nach möglichen Lösungen der heikelsten Fragen gesucht. Ins Thema eingeführt haben dabei Landeshauptmann Durnwalder und Ladinerlandesrat Mussner. Durnwalder ging ausführlich auf den rechtlichen Kontext ein, der bisher - in den ladinischen Tälern genauso wie im restlichen Südtirol - nur den italienischen Ortsnamen offiziellen Charakter verleiht. Mussner erklärte in seinem Eröffnungsstatement, dass es deshalb zu einer möglichst baldigen Anerkennung der ladinischen Ortsnamen kommen müsse.

Das Thema der Ortsnamen in den ladinischen Tälern wurde heute aus den verschiedensten Blickwinkeln angegangen. In den Fachvorträgen waren der Toponomast Cristian Kollmann, Fabrizio Bartaletti von der Uni Genua und der Sprachwissenschaftler Lois Craffonara auf die kulturelle und geographische, aber auch die touristische Bedeutung der Ortsnamen eingegangen, während in der Diskussion am Runden Tisch die aktuellen Fragen besprochen worden sind.

Landesrat Mussner, Organisator des "Tages der ladinischen Kultur" zeigte sich erfreut über die rege Teilnahme an der Veranstaltung zur Toponomastik. "Hier bietet sich uns die Gelegenheit, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Themen aufzugreifen, die nicht nur für die ladinischen Täler von Bedeutung sind, sondern auch im restlichen Südtirol unter den Nägeln brennen", so Mussner. Es sei überaus wichtig, über solch heiße Eisen wie beispielsweise die Toponomastik, offen diskutieren zu können, um den historischen Hintergrund und die aktuelle Situation beleuchten, dabei gleichzeitig aber die betroffene Bevölkerung einbeziehen zu können, betonte der Ladinerlandesrat.

chr

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