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LR Saurer: Zukunftsorientientierte Bildung muss anpassungsfähig sein

LPA – Hochkarätige Referenten beschäftigen sich derzeit auf einer Tagung an der Eurac mit der Zukunft der Bildung in Südtirol. Von der Frühpädagogik im Vorschulalter bis hin zur Entwicklung der Sprachdidaktik zeigen Referenten wie der Verantwortliche der PISA-Studie, Andreas Schleicher, oder die Rektorin der Uni Bozen, Rita Franceschini, Visionen für die Zukunft auf. Für Landesrat Otto Saurer muss zukunftsorientierte Bildung ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit aufweisen und gleichzeitig demokratisches und solidarisches Handeln vermitteln.

Heute über Bildung von morgen nachdenken.
Die „Bildung von morgen“ steht heute (12. Oktober) und morgen im Mittelpunkt eines Schulkongresses, der vom Deutschen Schulamt und dem Pädagogischen Institut veranstaltet wird. In seinen einleitenden Worten umriss Bildungslandesrat Otto Saurer die Anforderungen an eine moderne Bildungspolitik. „Bildung muss in die Zukunft weisen. Wir müssen unsere Bildungspolitik so gestalten, dass unser Nachwuchs den Anforderungen der Gesellschaft in 20 oder 30 Jahren gewachsen ist. Moderne Bildungspolitik muss deshalb anpassungsfähig an die schnell wandelnden gesellschaftlichen Strukturen sein, darf dabei aber die Grundsätze demokratischen und solidarischen Handelns nicht außer Acht lassen. In Südtirol bestehen die Voraussetzungen, um Bildung in hoher Qualität zu vermitteln. Das müssen wir ausnützen“, so der Landesrat.

Schulamtsleiter Peter Höllrigl meinte, dass die guten Ergebnisse der PISA-Studie nicht dazu verleiten dürfen, sich auf den Lorbeeren auszuruhen. „Nach PISA bedeutet gleichzeitig vor PISA. Länder, die nicht so gut wie Südtirol abgeschnitten haben, stellen ihr Bildungssystem auf den Kopf. Unsere Bildungspolitik ist erfolgreich, darf aber nicht erstarren. Bildungspolitik und Bildung müssen dynamisch sein. Die Erkenntnis muss sich durchsetzen, dass Bildung niemals abgeschlossen, sondern ein kontinuierlicher, lebenslanger Prozess ist“, sagte Höllrigl.

Andreas Schleicher, der für die PISA-Vergleichsuntersuchung verantwortlich zeichnet, meinte in seinen Überlegungen zu einer zukunftsorientierten Bildung, dass man sich auf das reine Schulwissen nicht verlassen dürfe. „Das reine Wissen ist eine Sache, wie es angewandt wird, eine andere. Schleicher: „Die Lehrer müssen Vielfalt vermitteln und den Schülern die Inhalte fachübergreifend näher bringen. Für die Bildung von morgen ist die Vielfältigkeit entscheidend. Unsere Gesellschaft entwickelt sich zu einer Wissensgesellschaft. In dieser Gesellschaftsform haben all jene einen Vorteil, die global denken und zu lebenslangem Lernen bereit sind“.

Im zweiten Referat des Tages stellte Paola Cavazzoni das Modell der frühkindlichen Bildung von Reggio Emilia vor. Entscheidend sei, so Cavazzoni, dass Bildung schon im Vorschulalter stattfindet. „Wir versuchen alle Beteiligten in den Bildungsprozess einzubinden. Das beginnt schon beim Bau der Bildungseinrichtungen, geht über das Gespräch mit den Eltern bis hin zur Führung der Kindergärten und Schulen. Wir wollen eine ganzheitliche Bildung erreichen. Die Kinder sollen so früh als möglich das Funktionieren der Gesellschaft begreifen“, referierte Cavazzoni.

Morgen Donnerstag behandelt die Rektorin der Uni Bozen, Rita Franceschini, in ihrem Referat die sprachliche Bildung in der Schule der Zukunft und Beat Bucher geht auf die Rolle des Lehrers in einer Schule der Zukunft ein. Die Vorträge beginnen morgen ab 9 Uhr in der Eurac in Bozen.

ohn

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