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Kulturforum: Ladinische Literatur auf dem Prüfstand

(LPA) Die ladinische Literatur durchleuchtet haben Experten anlässlich des heurigen ladinischen Kulturforums. Dabei wurde unterstrichen, dass vor allem der kleine potenzielle Leserkreis einer eigenständigen ladinischen Literatur zu schaffen mache.

Alles, was in der ladinischen Kultur Rang und Namen hat, war beim ladinischen Kulturforum anwesend
Der ladinische Schulamtsleiter Roland Verra hatte die Aufgabe übernommen, in die Situation der ladinischen Literatur einzuführen, wobei er gleich zu Beginn unterstrich, dass eine reine ladinische Literatur eine Utopie sei. Zwar sei die gegenwärtige ladinische Literatur autonom und originell, doch liege das Hauptproblem in der geringen Leserzahl und somit der geringen sozialen und kulturellen Kraft dieser Literatur, betonte Verra. Auch fehlten einige literarische Formen in der ladinischen Literatur gänzlich, etwa der große historische bzw. Kriminalroman, die Trivial-, die Jugendliteratur oder Comics.

Einen Vorschlag, wie man diesem Problem ansatzweise beikommen könne, präsentierte Verra gleich mit: Er regte an, ein Arbeitsstipendium an ein oder zwei Schriftsteller zu vergeben, die sich die Zeit nehmen, anspruchsvolle Publikationen zu verfassen. Dies auch, so hob der ladinische Schulamtsleiter hervor, weil die Literatur von großer Bedeutung für das Ladinische sei: "Literatur ist ein lebendiger und kreativer Beitrag für jede Sprache", so Verra.

Im Anschluss an Verras Bestandsaufnahme wurden Trends, Tendenzen und Entwicklungen der ladinischen Literatur diskutiert, und zwar im Rahmen einer Diskussion, an der auch Ladinerlandesrat Florian Mussner teilgenommen hat. Dabei wurde die Hoffnung geäußert, dass viele junge Ladiner ihren Spaß an der eigenen Muttersprache auch schriftstellerisch zum Ausdruck bringen sollten.

chr

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