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Fast 2000 Besucher bei den Initiativen zum Europäischen Denkmaltag

LPA – Mit nahezu 2000 Besuchern und Besucherinnen sind die Initiativen zum Europäischen Tag des Denkmals am vergangenen Sonntag, 18. September, auf großen Anklang gestoßen. Über das Landesdenkmalamt hatte sich das Land Südtirol in diesem Jahr erstmals am Denkmaltag beteiligt. Denkmalpflege-Landesrätin Sabina Kasslatter Mur bezeichnete die Ausrichtung des Denkmaltages in Südtirol als Zeichen des Verständnisses und der Wertschätzung für das Kulturerbe. Angesichts des großen Zuspruchs und Interesses der Bevölkerung sei er auch den gestellten bewusstseinsbildenden Erwartungen gerecht geworden, so die Landesrätin.

Die Ausgrabungen im ehemaligen Kapuzinerkloster in der Bozner Wolkensteingasse.
1991 wurde der vom Europarat eingeführte Europäische Tag des Denkmals erstmals begangen. Am vergangenen Sonntag beteiligte sich das Land Südtirol zum ersten Mal an dieser Initiative. Anlässlich des Denkmaltages waren in Südtirol ausgesuchte historische Bauten und Stätten, restaurierte Baudenkmäler, archäologische Fundstätten sowie das Landesarchiv mit seinen großen unterirdischen Depoträumen und Werkstätten kostenlos und mit fachkundiger Führung zugänglich. Zusätzlich wurden an verschiedenen Orten familien- beziehungsweise kindgerechte geschichtspädagogische Programme geboten.

"Publikumsmagnet war natürlich die Mühlbacher Klause", so die stellvertretende Direktorin der Landesabteilung Denkmalpflege, Waltraud Kofler Engl. Die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtete Zollstätte, die in den vergangenen Jahren gesichert und teilweise ausgebaut worden ist, konnte nicht nur besichtigt werden, sondern war auch mit mittelalterlichem Leben erfüllt, sogar ritterliche Schaukämpfe in originalgetreuen Rüstungen waren zu sehen. Runde 800 Besucher wurden in Mühlbach gezählt. "Zum Teil gab es einen regelrechten Besucheransturm, dem wir auch dank des Einsatzes ehrenamtlicher Hilfe entsprechen konnten", so Kofler-Engl.

In Klausen öffneten die neu restaurierte Kapuzinerkirche und die Loretokapelle ihre Tore. Auch dort wurde ein Familienprogramm angeboten, das unter sakralem, besinnlichem Vorzeichen stand. Drei Museumspädagoginnen erarbeiteten mit dem jungen Publikum verschiedene Themenbereiche; ein Kapuzinerpater berichtete außerdem aus dem Alltagsleben der Kapuziner früher und heute. An die 400 Besucher nutzten dieses Angebot.

Im Bereich der Bodendenkmäler nahmen 330 Personen die Möglichkeit war, die archäologischen Ausgrabungen im Kapuzinerkloster von Bozen unter fachkundiger Führung zu besichtigen, 260 Besucherinnen und Besucher wurden in Neumarkt bei der ehemaligen römischen Raststation Endidae gezählt.

Ins Landesarchiv in Bozen kamen am vergangenen Sonntag 170 Personen um Einblick in Siegelurkunden, Wappenbriefe oder mittelalterliche Urbare zu nehmen oder die wichtigsten Methoden der Familienforschung kennen zu lernen. Großen Zuspruch fand die Kinderwerkstatt, in der alte Schriften entziffert, Bücher gebunden und Umschläge gestaltet wurden.

"Der große Zuspruch von Seiten der Bevölkerung beweist, dass wir mit dieser Initiative richtig liegen", so Denkmalpflege-Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, die den Denkmaltag auch im kommenden Jahr ausrichten will.

jw

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