Aktuelles

Schule / Kultur | 12.05.2005 | 13:58

Familie im Wandel der Zeit: Schülerinnen führen Umfrage durch

(LPA) Dass sich die Rolle der Familie im Laufe der Zeit gewandelt hat, steht außer Zweifel. Wie sie sich aber gewandelt hat, das wollten Schülerinnen der Fachschule für Hauswirtschaft Griesfeld/Neumarkt nun genau wissen und haben eine entsprechende Umfrage durchgeführt. Mit interessanten Ergebnissen zu Bildung, Berufstätigkeit oder Erziehungsmodellen.

Die Initialzündung für das außergewöhnliche Projekt an der Fachschule Griesfeld wurde im Rechtskundeunterricht gegeben, als es Anfang des Schuljahres um das Thema "Familienrecht" ging. In diesem Kontext waren Fragen zur Veränderung des Familienbildes oder des Verhaltens von Jugendlichen innerhalb der Famile aufgeworfen worden, die die Schülerinnen auf der Grundlage einer groß angelegten Umfrage auch empirisch beantworten wollten.

So wurden in Neumarkt und in den Familien der Schülerinnen gleich drei Generationen mit dem eigens ausgearbeiteten Fragebogen konfrontiert: die 15 bis 30Jährigen, also die Generation der Schülerinnen, die 30 bis 60Jährigen, die für die Generation der Eltern stand, sowie die Kategorie der über 60Jährigen, die Generation der Großeltern. Abgefragt wurden zunächst die grundlegenden Daten wie die Anzahl der Familienmitglieder, Berufstätigkeit der Eltern oder Bildungsstand. Darüber hinaus ging es um die Fragen, wer die Kinder beaufsichtigt, wo die Großeltern leben, wie die Freizeitgestaltung der Jugend aussieht, etc.

Nach der Auswertung der Fragebögen ergaben sich einige interessante Erkenntnisse. So wurden die größten Veränderungen im Bereich der Bildung festgestellt, angefangen beim Besuch des Kindergartens. Während von der Generation der Großeltern nur 23 Prozent den Kindergarten besuchen konnten, waren es in der Kategorie der 15 bis 30Jährigen bereits 88 Prozent. Auch bei den Schulabschlüssen klaffen die Werte weit auseinander. In der älteren Generation besitzen 11,5 Prozent einen Mittelschulabschluss und nur wenige haben eine Oberschule besucht, in der jüngsten Kategorie haben über 96 Prozent die Mittelschule abgeschlossen, wobei die meisten noch eine weiterführende Schule besuchen.

Interessant waren auch die Erkenntnisse in Sachen Beaufsichtigung der Kinder. In diesem Bereich - dies zeigen die von den Schülerinnen erhobenen Daten - haben sich die Zuständigkeiten verändert. War früher fast ausschließlich die Mutter für die Betreuung der Kinder verantwortlich, so gewinnt heute der Vater in diesem Bereich immer mehr an Bedeutung. Interessant war für die Schülerinnen auch, Näheres über die Freizeitaktivitäten der Jugend zur Zeit ihrer Großeltern und Eltern zu erfahren.

Abgeschlossen worden ist das Familien-Projekt an der Fachschule Griesfeld mit einer Präsentation der aus der Befragung gewonnenen Erkenntnisse, zu der Eltern, Lehrerinnen und Mitarbeiter der Schule, Gemeindevertreter und alle Interessierten eingeladen waren.

chr

Bildergalerie