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Das Cinquecento (Hochrenaissance, 16. Jahrhundert)
Die Neuerungen und Errungenschaften auf künstlerischem Gebiet machen das 16. Jahrhundert zu einer der bedeutendsten Perioden der italienischen Kunstgeschichte.
Rom ist nicht nur symbolisch das Zentrum der Christenheit, sondern es wird auch zum internationalen Anziehungspunkt für die Künstler, die dort ihren Sinn für das Monumentale, Imposante verfeinern wollen.
Die Begeisterung über die archäologischen Funde und die klassische Kunst spiegelt sich ebenso wie die geistigen Spannungen der protestantischen Reformation und der späteren katholischen Gegenreformation in den für die bildliche Darstellung ausgewählten Themen.
Die Widersprüche des Jahrhunderts führen künstlerisch zum Manierismus, einem betont intellektuellen Stil, dessen Produktion zwar von den antiken Modellen ausgeht, aber neue Formen und Bedeutungen annimmt. Eine staunenswerte Synthese dieser Inhalte vermitteln die Skulpturen Michelangelos, der die menschliche Gestalt zum bedeutendsten Gegenstand seiner Kunst erhebt.
Manieristische Elemente finden sich in der hier ausgestellten polychromen Holzfigur der Hekate, der Göttin mit der größten Macht über Himmel, Erde und Unterwelt: figürliche Eleganz, gedehnte, gewundene Haltung, ungewöhnliches Sujet.
Die für einen Teil des manieristischen Geschmacks typische naturalistische Genauigkeit belegt in der Ausstellung eine Terrakotta von Alessandro Vittoria, die sich im Porträtentwurf des venezianischen Wissenschaftlers und Arztes Apollonio Massa eng an die Realität anlehnt.