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Das 17. Jahrhundert
Die Feierlichkeit des Barocks kennzeichnet die Kunst des 17. Jahrhunderts. Zwar liegen diesem eindrucksvollen Stil immer noch präzise klassische Motive zugrunde, aber die formalen Übertreibungen entfernen sich von den Regeln, denen die großen Meister des vorhergehenden Jahrhunderts verpflichtet waren.
Die Bildhauerkunst ist nun im Wesentlichen großartig und feierlich angelegt, sowohl im öffentlichen Bereich der bühnenwirksamen Ausgestaltung der Städte wie in der privaten Porträtkunst der Bronze- und Marmor-Büsten.
Gian Lorenzo Bernini ist der Künstler, der von Rom aus den barocken Geist am vollkommensten vertritt. Seine Skulpturen, die aus einem einzigen Marmorblock ohne ergänzte Partien bestehen, sind so konzipiert, dass sie den Betrachter emotional mit einbeziehen. In ihrer virtuosen Technik spielen sie in dramatischem Rhythmus den Kontrast zwischen Licht- und Schatten-Zonen aus.
Seine Fähigkeit, sich der antiken Bildhauerkunst anzunähern und diese mit einzigartiger Genialität zu erneuern, leitet sich von seinem Vater Pietro Bernini her, der hier mit zwei Arbeiten vertreten ist, die eine entscheidende Phase in seiner stilistischen Laufbahn belegen: Die mythologische Figur der Andromeda wird in der typischen gewundenen Pose dargestellt, die in der zweiten Hälfte des Cinquecento so beliebt war; das Sujet der Allegorie der Tugend, die das Laster besiegt geht bereits harmonisch in barocke Eingebungen und Charakteristiken über.