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Alles Gute zum Internationalen Übersetzungstag

Am 30. September gedenkt die katholische Kirche dem hl. Hieronymus. In die Annalen eingegangen ist er vor allem als Übersetzer der Bibel ins Lateinische (sog. Vulgata), und deshalb gilt er seit 70 Jahren als Schutzpatron aller Übersetzenden. Hieronymus Todestag am 30. September wurde vor sechs Jahren von der UNO als Internationaler Tag des Übersetzens ausgerufen. Das Amt für Weiterbildung nutzt die Gelegenheit, mit einer kurzen News die Arbeit von Übersetzenden und Dolmetschenden zu würdigen.

Übersetzungstag_pixabay

Wissen Sie noch, wie die Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen bis um die Jahrtausend­wende aus einer reinen Übersetzung von und in die Zweitsprache bestanden? Selbst Menschen mit guten Sprachkompetenzen bestanden diese oft nicht. Übersetzen ist eine Fähigkeit, die erlernbar und nicht etwa angeboren ist. Es genügt nicht, gut lesen, schreiben und sprechen zu können bzw. ein gutes Hörverständnis zu haben, um auch fähig zu sein, gut zu übersetzen. Was macht das Übersetzen eigentlich aus?

Übersetzen ist eine komplexe Aufgabe und setzt eine Unmenge an Kompetenzen voraus wie Textanalyse, Allgemeinwissen, Schreibkompetenz, Textartenwissen, Stilsicherheit usw. Wer übersetzt, muss viel mehr tun als nur einen Inhalt in eine andere Sprache zu transportieren. Es geht weniger darum Wörter zu ersetzen, als darum, die Gedanken der Autorin oder des Autors zu erfassen und wiederzugeben. Die Übersetzenden müssen verstehen, was die Person, die den Text verfasst hat, sagen will, um es in der eigenen Sprache wiederzugeben. Sie haben nicht nur die Haltung des Autors oder der Autorin bzw. die Informationen über Fakten, auf die der Text indirekt Bezug nimmt, zu durchschauen; sie müssen auch das Zielpublikum gut kennen und mit der richtigen Sprache und dem richtigen Stil darauf eingehen. Übersetzende brauchen ein gutes Allgemeinwissen, müssen neugierig sein und viel recherchieren.

Gute Übersetzende haben ständig eine Gratwanderung zwischen wortwörtlicher, präziser Übersetzung und künstlerischer Freiheit zu meistern. Dafür bedarf es viel Übung, denn das Endprodukt – sprich der übersetzte Text – soll letztendlich nicht als Übersetzung zu erkennen sein; er soll dieselben Emotionen und Atmosphären schaffen wie im Original.

Profis übersetzen meist nur in die eigene Muttersprache, wo ihr Fingerspitzengefühl größer ist. Und genau an diesem Sprachgefühl scheitern die maschinellen Übersetzungen, die zwar eine große Hilfe für die Übersetzenden sind, aber nie eine menschliche Übersetzung ersetzen werden können.

LPA/SL

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