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21. Februar: ein Hoch auf alle Muttersprachen!
Die Muttersprache löst in uns angenehme Emotionen aus, Gefühle wie Geborgenheit und Sicherheit; wir fühlen uns aufgehoben in einer uns bekannten Umgebung, wir fühlen uns zu Hause.
Wer kennt dieses Gefühl nicht: Wir sind im Ausland, plötzlich spricht jemand neben uns Südtirolerisch; am liebsten sprechen wir die Person gleich an, sie flößt uns sofort Vertrauen ein, obwohl wir sie gar nicht kennen.
In Südtirol werden mehr als 120 unterschiedliche Muttersprachen gesprochen. Viele dieser Sprachen sind dem Deutschen gar nicht so fremd: Wie jede andere Sprache hat auch das Deutsche im Laufe seiner Entwicklung viele Wörter aus anderen Kulturkreisen übernommen. Wir sind uns gar nicht bewusst, wie viele alltäglich gebräuchliche Wörter eigentlich entlehnte Ausdrücke sind. Schon am Vormittag trinken wir den vom Arabischen stammenden "Kaffee", gehen dann ins Büro (Französisch), betreiben am Nachmittag etwas Sport (Englisch) und am Abend lassen wir den Tag vielleicht bei einer Tasse heißer Schokolade (Aztekisch) mit Musik (Griechisch) ausklingen.
Dasselbe gilt aber auch umgekehrt: Viele deutsche Wörter haben im Kontakt mit anderen Sprachkulturen in anderen Ländern Einzug gehalten. So spricht man in England und Russland von Poltergeistern, während unser Fingerspitzengefühl nach Neuseeland und das Feuerwerk in die Ukraine ausgewandert ist.
Was wäre unsere Sprache ohne eingewanderte Wörter? Wäre sie nicht viel ärmer?
Wo es keine entsprechenden Wörter gibt und Umschreibungen kompliziert wären, sind Einflüsse aus anderen Sprachräumen willkommen.
Wir gefährden dabei unsere Muttersprache nicht, sondern bereichern sie vielmehr um eine Vielzahl an neuen Ausdrücken.
LPA/CS