Die sympathischen Protagonisten der Zeichentrickserie „Die Abenteuer von Hocus und Lotus“ sind den Kindern inzwischen bestens bekannt; die Kinder mögen sie und verfolgen ihre Abenteuer mit großer Anteilnahme.  Eben diese Zeichentrickserie war jetzt auch Gegenstand des Seminars für Ausbilder in Glottodidaktik für das Kindesalter, das vom 23. bis 29. Oktober in Jenesien (BZ) unter dem Titel „Train the trainer“ stattfand und von der Studienhilfe, dem Amt für Zweisprachigkeit und Fremdsprachen und der Universität La Sapienza in Rom gemeinsam veranstaltet wurde. An dem Kurs haben 18 Ausbilder teilgenommen, die aus Ministerien sowie Forschungs- und Erziehungseinrichtungen in Großbritannien, Deutschland und Spanien kamen.
Frau Professor Traute Taeschner (Dozentin an der Fakultät Psychologie 1 der Universität „La Sapienza“ in Rom), die Urheberin des glottodidaktischen Modells im Erzählformat für den schulischen Fremdsprachenunterricht, hat die Kursarbeit unter Mitwirkung von Monika Sprinter-Geldmacher von der RAA und von Sabine Pirchio von der Universität Cagliari geleitet.
Die Teilnehmer haben eine theoretische Einführung in die psycholinguistischen Prinzipien erhalten, die Grundlage des glottodidaktischen Modells sind, außerdem Einblicke in die didaktischen Aktivitäten des Programms, mit besonderer Wertlegung auf die Beziehungs- und Kommunikationsaspekte des Unterrichtens/Lernens einer neuen Sprache im schulischen Kontext.
Der methodologisch innovative Ansatz, dessen Wirksamkeit in verschiedenen Veröffentlichungen dokumentiert worden ist, gründet auf den neuesten Erkenntnissen der Forschung in der Entwicklungs-Psycholinguistik. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Gefühlsbeziehungen, Mimik und Gestik sowie die Beteiligung an gewohnheitsmäßigen Erzählaktivitäten entscheidende Elemente für das Erlernen einer Sprache sind. Der Fremdsprachenunterricht erfolgt daher durch Schaffung eines interaktiven Beziehungskontextes, der dieselben Merkmale aufweist, wie die Umgebung, in der das Kind seine erste Sprache lernt.
Die Kursteilnehmer konnten auch ihre eigenen Erfahrungen bei der Ausbildung und mit der Verwendung des Modells Erzählformat für den Sprachunterricht miteinander besprechen.
Schließlich hat der Kurs die Möglichkeit geboten, die landschaftlichen Schönheiten der Gegend zu genießen und neue und gewinnbringende Beziehungen mit Kollegen aus anderen Ländern anzuknüpfen. Letzteres trägt zur Entstehung eines europäischen Netzwerkes von Ausbildern und Erziehern bei, die besondere Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse von Kindern im kognitiven und im relationalen Bereich haben.
Die Qualität des Projekts, das sich mit Hocus und Lotus beschäftigt, fand auch auf nationaler Ebene Anerkennung. Die Abenteuerserie ist in der Kategorie Zeichentrickfilme bei dem zum ersten Mal ausgetragenen „Premio Alta Qualità“ für das Kindesalter, Il Grillo, ausgezeichnet worden.  
Zweck dieses Preises ist es, die Qualität der Produkte und Dienstleistungen in all jenen Bereichen anzuerkennen, die für die Kindheit relevant sind oder sich  speziell an Kinder und Jugendliche wenden. Darüber hinaus soll der Preis einen speziellen und signifikanten Treffpunkt darstellen, der auch einem breiteren Nutzerkreis eine Auswahl an Produkten aufzeigt, die sich durch ihr Engagement, ihre Innovationsfähigkeit und ihre Kreativität auszeichnen und deren gemeinsamer Nenner die Qualität ist.
Der Preis wurde von der gleichnamigen Vereinigung und unter der Schirmherrschaft der Abteilung Erziehungswissenschaften der Universität Bologna, von UNICEF, der Region Trentino-Südtirol, der Autonomen Provinz Bozen sowie vom Antonianum in Bologna ins Leben gerufen und vom Tourismusverband Alta Badia/Gadertal in Absprache mit Rai Tre und Rai Sat Ragazzi gefördert.
Die Preisverleihung fand im Juli in La Villa im Gadertal statt. Abends waren Juroren, Gäste, der Chor des Antonianums und Unicef im Einsatz. Die Veranstaltung wurde von Armando Traverso moderiert und anschließend als Sondersendung der Reihe „E’ Domenica papà“ auf Rai Tre und auf dem Satellitenkanal Rai Sat Ragazzi übertragen.